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VERKEHR/627: Budapest gewinnt Preis der Europäischen Mobilitätswoche 2008 (KEG)


Europäische Kommission - Brüssel, den 23. Februar 2009

Umwelt: Budapest gewinnt Preis der Europäischen Mobilitätswoche 2008


Budapest hat heute den Preis der Europäischen Mobilitätswoche 2008 gewonnen. Nach Auffassung eines unabhängigen Sachverständigengremiums hat die ungarische Hauptstadt am meisten dafür getan, um die Öffentlichkeit für die durch den Verkehr bedingte Luftverschmutzung zu sensibilisieren und während der Europäischen Mobilitätswoche umweltfreundlichere Alternativen zu fördern. Almada in Portugal und Zagreb, die Hauptstadt von Kroatien, waren die beiden anderen Finalisten. Die Auszeichnungen wurden von die Europäische Wissenschaft und Forschung zuständige Kommissar Janez Potocnik heute Nachmittag auf einer Zeremonie in Brüssel überreicht.

Kommissar Dimas erklärte: "Die Europäische Mobilitätswoche leistet einen konkreten Beitrag zur Verringerung der in unseren Städten herrschenden Luftverschmutzung, Verkehrsüberlastung und Lärmbelästigung durch den Pkw-Verkehr. Die Teilnahme an der letztjährigen Mobilitätswoche war höher als je zuvor, was meines Erachtens zeigt, dass den kommunalen Behörden wirklich daran gelegen ist, die Lebensqualität ihrer Einwohner zu verbessern. Ich beglückwünsche Budapest, das sich gegen die sehr starke Konkurrenz von Almada und Zagreb durchgesetzt hat."


Europäische Mobilitätswoche 2008

2102 europäische und außereuropäische Städte mit zusammen 218 Mio. Einwohnern haben an der Europäischen Mobilitätswoche (EMW) 2008 teilgenommen, die unter dem Motto "Saubere Luft für alle" stand. Mit dem Preis der Europäischen Mobilitätswoche wird diejenige kommunale Behörde ausgezeichnet, die nach dem Urteil der Jury am meisten dafür getan hat, um die Öffentlichkeit für Fragen der nachhaltigen Mobilität zu sensibilisieren und Projekte durchzuführen, mit denen eine Verlagerung hin zu einem nachhaltigen städtischen Verkehr erreicht werden soll. 66 kommunale Behörden haben sich um den Preis beworben, von denen das Sachverständigengremium zehn in die engere Auswahl aufnahm.[1]


Der Sieger: Budapest

Die Stadt Budapest und ihre Bezirke - eifrige Teilnehmer, seit die EMW 2001 ins Leben gerufen wurde, - haben unter starker Beteiligung lokaler Künstler und Organisationen eine ganze Palette von Veranstaltungen und Aktivitäten zur Förderung eines nachhaltigen städtischen Verkehrs aufgestellt. Zu nennen sind u. a. zwei aufeinanderfolgende autofreie Tage, ein VIP-Rennen unter dem Motto "Schlaues Pendeln", das die Effizienz des öffentlichen Verkehrs demonstrieren sollte, eine Open-Air-Ausstellung umweltfreundlicher und energieeffizienter Fahrzeuge, eine Konferenz über Luftqualität und Lärmkartierung und ein "Tag der Fußgängerzonen", mit dem auf die angenehme Möglichkeit hingewiesen wurde, das historische Stadtzentrum entlang den Donauufern zu Fuß zu durchstreifen. Die ungarische Hauptstadt hat mehrere permanente Maßnahmen eingeführt und gefördert, um ihren Einsatz für einen nachhaltigen Verkehr unter Beweis zu stellen, u. a. Erweiterung der Fußgängerzone in der Innenstadt, Erhöhung der Parkgebühren im Stadtzentrum, Verbesserung der U-Bahn- und Straßenbahninfrastruktur sowie Schaffung neuer Fahrradspuren und "Park-and-ride"-Einrichtungen. Außerdem hat Budapest seine Ringstraße während der EMW gesperrt, wodurch der Durchgangsverkehr in der Innenstadt um etwa ein Viertel reduziert wurde.


Finalist Almada

Almada hat anlässlich der EMW 2008 sein historisches Zentrum in eine Fußgängerzone umgewandelt, drei Stadtbahnlinien eingerichtet, Straßenfläche für nachhaltige Verkehrsträger reserviert und neue Wartehäuschen an Bushaltestellen aufgestellt. In Zusammenarbeit mit der Universität hat die Stadt ein permanentes System zur Überwachung der Luftqualität geschaffen. Die Veranstaltungen umfassten u. a. einen Tag "Öffentlicher Verkehr" mit Live-Musik, kostenlosem Kaffee und Geschenken für Fußgänger, einen Tag "Pendeln mit dem Fahrrad", einen Tag "Mobilitätsmanagement" und einen Tag "Shoppen vor Ort". Für den autofreien Tag am 22. September wurde der Universitätsbereich für den motorisierten Verkehr gesperrt, und es fanden verschiedene Sensibilisierungsmaßnahmen für Studenten und Schulkinder statt.


Finalist Zagreb

Zagreb, das ein Netzwerk von elf EMW-Städten in Kroatien betreut, hat neue Straßenbahnen und Busse eingeführt, öffentliche Verkehrsdienste verbessert und die Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger ausgebaut. Außerdem hat es die Parkgebühren heraufgesetzt, Parkbeschränkungen eingeführt und den Autoverkehr im oberen Teil der Innenstadt dauerhaft reduziert. Des Weiteren fand eine großangelegte öffentliche Debatte über Luftqualität statt, und es wurde ein Tag "Öffentlicher Verkehr" organisiert, um die Vorzüge des öffentlichen Verkehrs darzustellen und die Autofahrer darauf aufmerksam zu machen, dass Straßenbahnen und Busse auf ihrer jeweiligen Spur Vorfahrt haben. Am autofreien Tag wurden sechs Straßenkilometer in Fußgängerzonen umgewandelt, und im Stadtzentrum fand ein großes Radrennen statt, begleitet von öffentlichen Debatten, Vorträgen, Sportveranstaltungen und Ausstellungen.


Europäische Mobilitätswoche 2009

Die EMW 2009 findet am 16.-22. September statt und ist dem Beitrag des städtischen Verkehrs zum Klimawandel gewidmet.

http://www.mobilityweek.eu/

[1] Neben dem Sieger und den beiden anderen Finalisten waren dies Burgos, Murcia und Ponferrada (Spanien), Cork und Galway County Council (Irland), Krakau (Polen) und La Rochelle (Frankreich).


http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/09/306&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

© Europäische Gemeinschaften, 1995-2008


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Quelle:
Pressemitteilung IP/09/306, 23.02.2009
Europäische Kommission (KEG), Brüssel
Internet: www.ec.europa.eu, www.europa.eu/rapid/


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Februar 2009