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STADT/332: Berlin - Wuhle wird wiederbelebt (DER RABE RALF)


DER RABE RALF
Nr. 171 - Dezember 2012/Januar 2013
Die Berliner Umweltzeitung

Wuhle wird wiederbelebt
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung kündigte vollständige Wuhle-Revitalisierung an

von Janine Behrens



Neben Panke, Erpe und Tegeler Fließ soll nun auch die Wuhle gänzlich revitalisiert werden. Sie ist mit etwa 16,5 Kilometern einer der rechten Nebenflüsse der Spree. Die Quelle bildet eine Grundmoränenhochfläche bei Ahrensfelde. Dem Lauf einer glazialen Rinne nahezu folgend, mündet die Wuhle in Köpenick in die Spree.

Infolge der Schließung des Klärwerkes Falkenberg 2003 entfiel die Klarwasserableitung - ökologisch bedeutsame Bereiche wie der Weidengrund fielen trocken. Deswegen ist von 2006 bis 2008 oberhalb der B1/5 eine große zusammenhängende Renaturierungsmaßnahme unternommen worden. Wehre und Abstürze wurden zurückgebaut, die Durchgängigkeit wiederhergestellt sowie die Gewässersohle angehoben. Eine Niedrigwasserspeisung der Neuen in die Alte Wuhle ist neben einem Bodenfilter am Biesdorfer Baggersee für die Regenwasserbehandlung realisiert worden. Der Erholungsfaktor ist nach dem Umbau der Wuhle zu einem naturnahen Gewässer gestiegen und soll mit der beschlossenen Gesamtrevitalisierung noch erheblich gesteigert werden. Zudem geschieht eine Entwicklung im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die ökologische Funktionsfähigkeit von Oberflächengewässern (wieder-) herzustellen.

Ein zusätzliches i-Tüpfelchen bietet der 15 Kilometer lange Wuhletal-Wanderweg, der naturnah an der Wuhle entlang der Großsiedlung Marzahn-Hellersdorf bis nach Köpenick führt. Über 250 Arten an Farn- und Blütenpflanzen sowie zahlreiche Tierarten, darunter 23 geschützte Arten wie Mauswiesel und Feldhase, lassen sich hier entdecken.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gab bekannt, dass derzeit vorhandene Daten gesichtet sowie Kenntnislücken geschlossen werden, um die Ausschreibung der konzeptionellen Maßnahmenplanung für die Revitalisierung in Gang zu setzen. Im Folgenden werden ab 2017 erste Baumaßnahmen im Plangebiet beginnen.

Das Ziel "guter ökologischer Zustand" oder die qualitativ abgespeckte Entwicklung zum Gewässer mit "gutem ökologischem Potential" soll bis spätestens Ende 2027 erreicht werden.

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Quelle:
DER RABE RALF - 23. Jahrgang, Nr. 171 - Dezember 2012/Januar 2013, S. 8
Herausgeber:
GRÜNE LIGA Berlin e.V. - Netzwerk ökologischer Bewegungen
Prenzlauer Allee 8, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
Redaktion DER RABE RALF:
Tel.: 030/44 33 91-47, Fax: 030/44 33 91-33
E-mail: raberalf@grueneliga.de
Internet: www.raberalf.grueneliga-berlin.de
 
Erscheinen: zu Beginn gerader Monate
Abonnement: jährlich, 20 Euro


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Januar 2013