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STADT/257: CO2-Bilanz für Klimaschutzkonzept vorgelegt (Stadt Braunschweig)


Stadt Braunschweig - Pressemitteilung von Freitag, 11. Juni 2010

CO2-Bilanz für Klimaschutzkonzept vorgelegt

Fernwärme bringt Pluspunkte für Klimabilanz


Braunschweig. Der erste Teil zur Erarbeitung eines Klimaschutzkonzepts für die Stadt Braunschweig ist komplett. Die Mengen an klimaschädlichen Gasen wie Kohlendioxid, Methan und Stickoxid, die durch Haushalte, Verkehr, Gewerbe, Industrie und Energieversorgung ausgestoßen werden, wurden von der Geo-Net Umweltconsulting GmbH erfasst und in der so genannten CO2-Bilanz vorgelegt.

Die Auswertung gliedert sich grob in zwei Teilbereiche: Energie und Verkehr. "Aus dem Energieverbrauch der Gesamtstadt - ohne Verkehr - resultierten im Jahr 2008 Treibhausgasemissionen von 1,980 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten", berichtet Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink. "Rechnet man dies auf die Einwohnerzahl Braunschweigs um, so ergibt sich ein Verbrauch an Endenergie von 19.369 Kilowattstunden pro Kopf." Das wiederum entspreche 8,05 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Einwohner.

Dieser Wert, erläuterte Zwafelink weiter, liege unter dem errechneten bundesdeutschen Vergleichswert von 8,74 CO2-Äquivalenten pro Einwohner. Dabei spielten auch strukturelle Aspekte eine Rolle, so der Stadtbaurat weiter. So gebe es in Braunschweig keine Industrie mit extrem hohem Energieverbrauch. "Aber der vergleichsweise niedrige Wert ist auch ein Resultat unseres bereits jetzt sehr guten Fernwärmenetzes, das in den nächsten Jahren in großem Umfang weiter ausgebaut werden soll - mit weiter positivem Effekt für die CO2-Bilanz." Der Anteil der Fernwärme bei den privaten Haushalten sei mit 22 Prozent des Endenergieverbrauchs im Vergleich zu anderen Kommunen bereits jetzt relativ hoch.

Im Bereich der Stadtverwaltung inklusive der städtischen Gesellschaften hat die Fernwärme sogar einen Anteil von 38 Prozent. Zwafelink wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass im Bereich der Stadtverwaltung selbst, wie bereits berichtet (Pressemitteilung vom 25. März 2010), seit dem Jahr 1982 der jährliche CO2-Ausstoß allein beim Verbrauch von Wärmeenergie und elektrischer Energie um rund 21.000 Tonnen verringert worden sei.

Anteilig entfällt in Braunschweig auf Wirtschaft, Gewerbe und Energieerzeugung rund die Hälfte der CO2-Emissionen; Haushalte und Verkehr steuern jeweils etwa ein Viertel bei. Beim Verkehr ist zu berücksichtigen, dass - insbesondere durch die Autobahn 2 - für Braunschweig erhebliche Emissionen von Fahrzeugen bilanziert werden, die nicht aus Braunschweig stammen, sondern das Stadtgebiet lediglich durchqueren.

"Die nun vorliegende CO2-Bilanz ist die Basis, um einen Maßnahmenkatalog mit konkreten Minderungszielen auszuarbeiten", so der Stadtbaurat weiter. Damit werde nun begonnen. "Damit das Konzept auch durch Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in Braunschweig mit Leben gefüllt wird, lädt die Stadt ein zu einer öffentlichen Veranstaltung." Diese findet statt am Mittwoch, 16. Juni um 18 Uhr im Großen Sitzungssaal des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie am Eiermarkt 4-5 (1. Ober-geschoss). Ziel der Veranstaltung ist es, gemeinsam konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz in der Stadt zu entwickeln.

Im Herbst soll ein Maßnahmenkatalog den Gremien vorgestellt werden. Die Bilanz ist im Internet einsehbar unter www.braunschweig.de/klimaschutz. Die Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes wird zu 80 Prozent vom Bund gefördert.

Stichwort: CO2-Äqivalent

Die Wirkung verschiedener Treibhausgase (Kohlendioxid, Methan, Stickoxid) auf das Klima ist unterschiedlich stark. Um einen einheitlichen Vergleichswert zu erzielen, wird die Menge der einzelnen Gase im Hinblick auf ihre Wirkung auf die von Kohlendioxid umgerechnet.


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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 11. Juni 2010
Stadt Braunschweig
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Juni 2010