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STADT/256: Kritik an Klimaschutzvereinbarung der Zoo Berlin AG mit dem Berliner Senat (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 7. Juni 2010

Zur Unterzeichnung einer Klimaschutzvereinbarung der Zoo Berlin AG mit dem Berliner Senat erklärt der BUND Berlin:

Tiermist stinkt weiter zum Himmel - statt Bioenergie zu liefern


Berlin bleibt weiterhin Schlusslicht bei der Nutzung Erneuerbarer Energien. Statt die Biomassepotentiale von Zoo und Tierpark zur Erzeugung von Wärme und Strom zu nutzen, stinkt der Berliner "Mist" weiter zum Himmeln. Und Vattenfall importiert Holz.

Allein in Tierpark und Zoo fallen jedes Jahr 9.000 Megagramm (Mg) Mist und biogene Abfälle an. Laut einer Studie des Witzenhausen-Institut und der Firma Ingenieurconsulting Umwelt und Bau vom Mai 2009 könnten davon über 5.000 Mg zur Erzeugung von Biogas genutzt werden. Statt wertvolle Energie zu liefern, wird der Mist kompostiert. "Berlin verschleudert seine Energie", so Ulf Sieberg, Klimareferent beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Dabei hat es München mit weniger als der Hälfte des Potentials vorgemacht. Im Tierpark Hellabrunn liefert eine Biogasanlage betrieben mit Elefantendung und anderem Mist jährlich 230 Megawatt Wärme und 240 Megawatt Strom pro Jahr. "Energieeinsparung und Energieeffizienz sind erste Wahl", sagte Sieberg mit Blick auf die Vereinbarung zwischen Berlin Zoo und Senat. "Aber wir müssen auch die Brach liegenden Möglichkeiten vor Ort endlich ausschöpfen", so Sieberg weiter.

Angesichts der Debatte um den Import von Holz aus Afrika zur Mitverbrennung in bestehenden Kraftwerken und zur Betreibung neuer Biomassekraftwerke durch Vattenfall können diese Tatsachen nur für Unverständnis sorgen.

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Quelle:
Presseinformation, 7. Juni 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2010