Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) - 02.02.2023
Klimaschutz als Fundament für Frieden
375 Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg - DBU-Kongress
Osnabrück. Der Westfälische Frieden von Osnabrück und Münster beendete vor 375 Jahren, im Oktober 1648, Gemetzel und Grausamkeiten des Dreißigjährigen Krieges zwischen nahezu allen damaligen europäischen Mächten - und gilt damit auch als Wegbereiter für die Idee eines Friedensbundes gleichberechtigter, souveräner Staaten. Im Jubiläumsjahr widmet die Stadt Osnabrück sieben Monate lang sieben Themen. Immer im Mittelpunkt: Zukunft und Jugend. Zum Start im April dreht sich alles um Natur und Umwelt. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) beteiligt sich deshalb mit einem hochrangigen internationalen Kongress zum Klimaschutz als Friedensgrundlage: Am Montag, 24. April, werden von 10 bis 16 Uhr in der OsnabrückHalle Antworten auf die Frage gesucht, wie Natur und Ressourcen als elementare Friedensgrundlage zu bewahren sind.
Anmeldungen und Infos unter:
https://www.dbu.de/@375WestfFrieden.
Der Vormittag ist den globalen Zusammenhängen gewidmet. Zu Wort kommen unter anderem die kenianische Soziologin und Autorin Dr. Auma Obama, eine Halbschwester des früheren US-Präsidenten Barack Obama, sowie Svenja Schulze, die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Prof. Dr. Dirk Messner, der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA). "Wir freuen uns sehr, dass diese Expertinnen und Experten am DBU-Kongress teilnehmen", sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. "Das bedeutet für uns eine hohe Wertschätzung und zeigt zugleich die globale Dimension des Klimaschutzes, der ein zentrales Zukunftsthema ist." Die Themenpalette der Impulsvorträge reicht vom internationalen Klimaschutz als Instrument der Friedenssicherung über Afrikas Weg zur Nachhaltigkeit bis hin zur Frage, wie die Transformation zu einer solchen Nachhaltigkeit im weltweiten Maßstab gelingen kann - gerade für die Zukunft von Kindern und Jugendlichen. Ihnen ein eigenständiges und finanziell unabhängiges Leben auf Basis eines nachhaltigen ökonomischen Wachstums zu ermöglichen, ist etwa das Ziel der Auma-Obama-Stiftung.
"Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat gezeigt, wie brüchig die Idee von einem europäischen Friedensbund ist", so Bonde mit Blick auf das Jubiläumsjahr zum Westfälischen Frieden. "Der Krieg wirft auch ein Schlaglicht auf weltweit drohende oder schon bestehende Konflikte um Ressourcen - von Energie über Umwelt bis hin zu Nahrungsmitteln." Gerade weil künftige globale Machtverhältnisse und geopolitische Konstellationen unkalkulierbar seien, komme es umso mehr darauf an, "Klima, Umwelt und Natur zu schützen - als Fundament des Friedens. Wenn die Menschen hier versagen, rächt sich das eines Tages." Denn biologische Vielfalt, sauberes Trink- und Grundwasser, intakte Böden sowie lebendige Ökosysteme seien nicht nur ein Garant für den Erhalt des Planeten, "sondern auch für die Friedenssicherung. Wer sich nicht um die Ressourcen der Erde schert, riskiert Konflikte, Krisen und Kriege um die natürlichen Lebensgrundlagen. Dann werden Klima- und Artenkrise zu Ursachen von Flucht, Vertreibung und Migration."
Ob und welche Lösungen für derartige Zukunftsfragen parat stehen, will der internationale DBU-Kongress aufspüren. Neben den Impulsvorträgen geht es vormittags in einem englischsprachigen Talk-Format um das Recht von Kindern auf eine gesunde Umwelt. Professor Philip Jaffé, Mitglied im Ausschuss der Vereinten Nationen (UN) für die Rechte des Kindes, sowie Joshua Hofert, Vorstandssprecher der Kinderrechtsorganisation terre des hommes, erörtern mit Jugendlichen ein hochaktuelles Projekt: Noch bis zum 15. Februar läuft nämlich eine weltweite Konsultation des UN-Kinderrechtsausschusses zum ersten Entwurf von Leitlinien für Staaten, damit sie die Umweltrechte von Kindern mehr als bisher beherzigen.
In Kooperation mit renommierten Institutionen bietet die Deutsche
Bundesstiftung Umwelt schließlich am Nachmittag vielversprechende
Workshops an. Beteiligt sind unter anderem neben terre des hommes das
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), die Deutsche Vereinigung
für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA), die Stiftung
Wissenschaft und Politik (SWP) und die Alexander von
Humboldt-Stiftung. Grünes Geld für den globalen Süden, Prävention von
Wasserkrisen, Konfliktursachen und ein englischsprachiger Workshop zur
Klimagerechtigkeit versprechen spannende Einblicke - und den Blick auf
den Westfälischen Frieden aus ungewohnter Perspektive.
Weitere Informationen:
https://www.dbu.de/123artikel39620_2442.html
Online-Pressemitteilung
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) - 02.02.2023
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 7. Februar 2023
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