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MELDUNG/191: Warnzeichen ernstnehmen - absolutes Bauverbot in Überschwemmungsgebieten (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 3. Juni 2013

Land muss Warnzeichen beim Hochwasser ernst nehmen

BUND fordert absolutes Bauverbot in Überschwemmungsgebieten



Stuttgart. Angesichts der jüngsten Überschwemmungen im Land fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, von der Landesregierung eine konsequente Politik beim vorbeugenden Hochwasserschutz.

"Immer, wenn die Wasserspiegel steigen, verspricht das Land, mehr Mittel für den Hochwasserschutz bereitzustellen. Das ist ein unzureichender Schritt, denn die meist technisch ausgerichteten Hochwasserschutzmaßnahmen packen das Übel nicht an der Wurzel", erklärt BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender, "wir brauchen eine ernsthafte Politik zur Hochwasservorsorge. Dazu zählt in erster Linie ein absolutes Bauverbot in Überschwemmungsgebieten, ohne Wenn und Aber." Die bisherigen Ausnahmemöglichkeiten für Kommunen müssen entfallen.

Gleichfalls müssten die Methoden der Land- und Forstwirtschaft auf den Prüfstand gestellt werden. "Schwere forstwirtschaftliche Maschinen und großflächige Mais-Monokulturen verdichten die Böden. Diese speichern zu wenig Wasser und führen es stattdessen an der Oberfläche ab. Damit tragen sie zur Gefahr von Überschwemmungen bei. Hier muss die Landesregierung umsteuern", so Dahlbender.

Ebenfalls fordert der BUND, dass den Flüssen mehr Raum gegeben wird. Dazu müssen natürliche Überflutungsräume ausgewiesen, Deiche zurückverlegt, Ufer renaturiert und Auen reaktiviert werden. "Ziel des Hochwasserschutzes müssen von Auen geprägte Biotopkorridore entlang unserer Flüsse sein", so Dahlbender. Das Land müsse die Gebote zum naturnahen Hochwasserrückhalt in der EU-Wasserrahmenrichtlinie sowie in der EG-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie stringent umsetzen. Das Integrierte Rheinprogramm und das Integrierte Donauprogramm müssen mit größerer Kraft und mehr Mitteln als bisher vorangetrieben werden.

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Quelle:
Presseinformation, 03.06.2013
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2013