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LUFT/558: 3. Feinstaubalarm in Stuttgart - Der nächste Flop ist vorprogrammiert (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 9. März 2016

3. Feinstaubalarm in Stuttgart
Der nächste Flop ist vorprogrammiert - Stell Dir vor, es ist Feinstaubalarm und kaum einer macht mit

BUND fordert verbindliche Vorgaben, wie Fahrverbote und blaue Umweltplakette


Stuttgart. Ab heute ist wieder Feinstaubalarm in Stuttgart: Innerhalb weniger Wochen sind die Bürgerinnen und Bürger zum dritten Mal aufgerufen, freiwillig das Auto stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e. V., befürchtet, dass auch dieser Feinstaubalarm weitgehend ins Leere laufen wird und sich Stuttgart bundesweit zur Lachnummer entwickelt.

"Die ersten beiden Feinstaubalarme waren weitgehend ein Flop und haben gezeigt, dass sich mit Freiwilligkeit und Appellen das Mobilitätsverhalten der Autofahrerinnen und Autofahrer viel zu wenig ändert", sagt Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin des BUND in Baden-Württemberg: "Die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger steht auf dem Spiel."

Fraglich ist, ob sich die EU beim anhängigen Vertragsverletzungsverfahren von diesen Placebo-Maßnahmen beeindrucken lässt. Damit Stuttgart saubere Luft atmen kann, brauchen wir spätestens im Sommer verbindliche Fahrverbote." Insbesondere Fahrverbote an einem Tag für gerade und am Folgetag für ungerade Autonummern seien eine schnell umsetzbare und gut praktikable Maßnahme. Was in europäischen Großstädten wie Rom möglich ist, sollte auch in Stuttgart machbar sein.

Mittelfristig sind aus Sicht des BUND Baden-Württemberg alte Dieselfahrzeuge aus der Innenstadt komplett zu verbannen. "Die grüne Umweltplakette steht schon lange nicht mehr für Umweltfreundlichkeit. Wir müssen die Umweltzone auf 'Blau' stellen. Nur Dieselmodelle, die den Abgasvorschriften der Euro-6-Norm entsprechen, sollen einfahren dürfen. Und zwar nur solche, die nachweisen, dass sie die Grenzwerte auch unter realen Fahrbedingungen auf der Straße einhalten", so Pilarsky-Grosch. "Hauptziel muss jedoch weiterhin sein, den Autoverkehr um 20 Prozent zu verringern."

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Quelle:
Presseinformation, 09.03.2016
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2016

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