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GARTEN/326: Auf Schatzsuche im Klostergarten - Projekt zum Erhalt historischer Obstgärten (BUND NI)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V. - Hannover, 28. September 2016

Auf Schatzsuche im Klostergarten

BUND startet Projekt zum Erhalt historischer Obstgärten


"Schatztruhe kulturhistorische Obstgärten - Alte (Kloster-)Gärten als Refugium für die Natur" - dieses Projekt führt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Landesverband Niedersachsen gemeinsam mit dem Niedersächsischen Heimatbund (NHB) durch. Gestern beriet zum ersten Mal der hierfür gegründete Beirat, bestehend aus Mitgliedern des BUND, des NHB, des Niedersächsischen Amts für Denkmalpflege sowie der Klosterkammer, über die Vorgehensweise im dreijährigen Förderprojekt der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung (NBU) und der Klosterkammer Hannover.


Foto: © BUND Niedersachsen

Streuobstwiese des Klosters Mariensee
Foto: © BUND Niedersachsen

Denkmalgeschützte Gärten und Klostergärten bergen viele Schätze. Zum einen wachsen dort oftmals Streuobstwiesen mit seltenen alten, andernorts bereits verschwundenen Obstsorten, die es zu bewahren gilt. Zum anderen bilden die Gärten wichtige Kleinbiotope und somit einen Rückzugsort für diverse geschützte Tier- und Pflanzenarten wie Fledermäuse, Wildbienen und Flockenblumen. Leider wurden im Laufe der Zeit viele Klostergärten verkleinert oder umstrukturiert. Denn die aufwändige Pflege der Obstbestände kann oft nicht mehr geleistet werden. "Immer mehr alte Obstsorten verschwinden. Auch der Wissensschatz vom Anbau und der Pflege der alten Nutzpflanzensorten sowie der Anwendung von Heilkräutern geht verloren", so Projektleiterin Sabine Washof. "Dieses kulturhistorische Wissen wiederzuentdecken und den Menschen zu vermitteln, ist ein wichtiges Ziel unseres Projektes."

In vier ausgewählten Leuchtturmgärten Kloster Amelungsborn, Kloster Mariensee, Kloster Wülfinghausen und Breidings-Garten ermitteln Experten die vorkommenden Tier- und Pflanzenarten und erstellen auf die jeweiligen Gärten abgestimmte Pflegemaßnahmen und -pläne. Zur praktischen Umsetzung werden auch Ehrenamtliche einbezogen: Durch Nachpflanzungen von Obstbäumen, Anbringen von Nistkästen für Vögel und Fledermäuse sowie Nisthilfen für Wildbienen und andere Insekten, Anlegen von Totholz- und Steinhaufen fördern sie die Biodiversität in den Gärten. Der breiten Öffentlichkeit wird die Bedeutung dieser besonderen Naturorte durch zahlreiche Veranstaltungen wie Schnittkurse, Vorträge oder Kochkurse in den Gärten näher gebracht. Im Laufe des Projekts werden weitere (Kloster-)Gärten miteinbezogen.


Hintergrund
Klosterkammer Hannover

Die Klosterkammer ist eine öffentliche Einrichtung, die das Vermögen von vier öffentlich-rechtlichen Stiftungen verwaltet. Diese sind aus ehemals kirchlichem Vermögen entstanden. Aus den Erträgen unterhält die Klosterkammer mehr als 800 denkmalgeschützte Gebäude und rund 12.000 Kunstobjekte. Weitere Mittel aus den Erträgen in Höhe von rund drei Millionen Euro stellt sie pro Jahr für mehr als 200 kirchliche, soziale und bildungsbezogene Maßnahmen in ihrem Fördergebiet zur Verfügung. Darüber hinaus betreut die Klosterkammer 15 noch belebte evangelische Frauenklöster und Damenstifte in Niedersachsen.

www.klosterkammer.de

Niedersächsischer Heimatbund (NHB)

Der Niedersächsische Heimatbund ist die Arbeitsgemeinschaft örtlicher Heimat-, Geschichts-, Museums- und Bürgervereine, der Kreisheimatbünde, Regional- und Fachverbände sowie in der Heimatpflege tätiger Vereinigungen, Initiativen und Gemeinschaften. Mitglieder sind ferner Landschaften, Landschaftsverbände und Landesverbände, die Teilbereiche der Heimat-pflege repräsentieren. Der NHB will die Heimat in Niedersachsen in ihrer natürlichen und historisch bedingten Vielfalt und Eigenart unter Respektierung sich verändernder Verhältnisse erhalten und als Lebensraum für die Zukunft ganzheitlich und nachhaltig gestalten. Dabei ist er gegenüber neuen Ausdrucksformen in der Kultur und im Zusammenleben mit Menschen unterschiedlicher Herkunft offen.

www.niedersaechsischer-heimatbund.de

Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung (NBU)

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert ergänzend zu staatlichen Pflichtaufgaben Umwelt- und Naturschutzprojekte sowie Projekte der Entwicklungszusammenarbeit und der Denkmalpflege. Grundlagen der Förderung sind Nachhaltigkeit, ehrenamtliches Engagement und aktiver Naturschutz.

www.bingo-umweltstiftung.de

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Quelle:
Presseinformation vom 28.09.2016
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
Tel.: 0511/965 69-0, Fax: 0511/662 536
E-Mail: presse.nds@bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Oktober 2016

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