BUND-Landesverband Hamburg - 23. Juni 2017
20 Thesen für den G20 Gipfel
BUND Hamburg nimmt auch Gastgeberstadt in die Pflicht
Im Lutherjahr hat der BUND Hamburg heute 20 Thesen symbolisch an das Hamburger Stadttor geschlagen, um auf die großen umwelt- und klimapolitischen Herausforderungen in den 20 führenden Wirtschaftsnationen aufmerksam zu machen. So sind die G20 Staaten für 75% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich und in allen Ländern nimmt die Artenvielfalt ab. Die Belastung von Luft, Wasser und Boden ist weiterhin zu hoch und die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander.
Zentral sind die Forderungen des BUND zum Klimaschutz. Die Aufkündigung des Pariser Klimaschutzabkommens durch die USA muss von Seiten der anderen 19 Staaten deutlich verurteilt werden. Außerdem bedarf es einer Übereinkunft, den Bau weiterer Kohlekraftwerke in allen G20-Staaten sofort zu stoppen und eines G20-Ausstiegsfahrplans aus der Nutzung fossiler Brennstoffe.
"Unsere 20 Thesen haben eine klare Botschaft an unsere Gäste in Hamburg: Die G20-Staaten müssen dem Klima- und Artenschutz einen deutlichen Vorrang einräumen. Das klassische Wirtschaftsmodell mit seinem enormen Ressourcenverbrauch führt erkennbar in die Sackgasse", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Auch für Deutschland mahnt der BUND Hamburg stärkere Anstrengungen an. Trotz des erfolgreichen Ausbaus der regenerativen Energien ist im letzten Jahr der CO2-Ausstoß wieder gestiegen. Deutschland muss daher mit einem konkreten Abschaltplan für seine Kohlemeiler bis spätestens 2030 vorangehen. Die G20-Gastgeberstadt und einstige Europäische Umwelthauptstadt Hamburg wird aller Voraussicht nach die Einsparziele im Klimaschutz bis 2020 bzw. 2030 nicht erreichen. Aktuell werden in der Hansestadt immer noch skandalöse 92% des Stroms aus fossilen Energieträgern [1] erzeugt.
"G20 in Hamburg ist auch Anlass, die Gastgeberstadt in die Pflicht zu nehmen. Im Klimaschutz kommen wir nicht voran. Abnehmende Artenvielfalt und eine gesundheitsschädliche Luft- und Lärmbelastung kennzeichnen die Situation in Hamburg. Auch wenn es woanders deutlich schlimmer ist - wir sind bei Leibe kein umweltpolitischer Musterknabe", stellt Manfred Braasch klar.
Der BUND Hamburg ruft die Hamburger Bevölkerung auf, sich friedlich an
den vielfältigen Protesten vom 02. bis zum 08. Juli 2017 zu
beteiligen. Den Auftakt dazu macht am Sonntag, den 02. Juli 2017 die
Protestwelle um 12 Uhr auf dem Hamburger Rathausmarkt. Am letzten
Gipfeltag (08.07.2017) trifft sich die BUNDjugend um 11 Uhr am
Hühnerposten, um an der Abschlussdemonstration teilzunehmen.
[1]
https://www.statistiknord.de/zahlenfakten/umweltenergie/energie/dokumentenansicht/stromerzeugunginhamburg201559203/
*
Quelle:
Presseinformation, 23.06.2017
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND-Landesverband Hamburg
Lange Reihe 29, 20099 Hamburg
Tel.: 040/600 387-0, Fax: 040/600 387-20
E-Mail: bund.hamburg@bund.net
Internet: www.bund.net/hamburg
veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juni 2017
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