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AKTION/472: 350 Personen beim Ostermarsch in Gronau (BBU)


Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

Gemeinsame Pressemitteilung - 19.04.2014

350 Personen beim Ostermarsch in Gronau gegen Atomanlagen und Atomwaffen und für gewaltfreie Konfliktlösungen - Auftakt der diesjährigen Ostermärsche



Im westfälischen Gronau haben am Karfreitag (18. April 2014) bei einem Ostermarsch rund 350 Personen an der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) für die weltweite und sofortige Stillegung aller Urananreicherungsanlagen, Atomkraftwerke und sonstiger Atomanlagen, sowie gegen die Herstellung und den Einsatz von Atomwaffen, demonstriert. Gleichzeitig wurde die Forderung nach gewaltfreien Konfliktlösungen zum Ausdruck gebracht. Zahlreiche Anti-Atomkraft-Initiativen, Umweltverbände und Friedensorganisationen hatten zur Teilnahme aufgerufen.

Gruppe von Demonstranten bei Kundgebung mit Anti-Atom-Bannern, von hinten fotografiert - Foto: © Privat

Abschlußkundgebung in der Nähe der Urananreicherungsanlage - Karfreitag, 18.04.2014
Foto: © Privat

Der Ostermarsch in Gronau fand im Rahmen der bundesweiten Ostermärsche der Friedensbewegung statt. Gleichzeitig war der Ostermarsch in Gronau in Nordrhein-Westfalen die zentrale Auftaktveranstaltung des traditionellen Ostermarschs Rhein-Ruhr. Der Gronauer Ostermarsch fand zudem fast genau 28 Jahre nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl statt (26. April 1986). Die Folgen der Tschernobylkatastrophe sind bis heute spürbar.

Die Gronauer Urananreicherungsanlage gehört zum internationalen Urenco-Konzern, dessen Anteile verkauft werden sollen. Kritisiert wird, dass mit dem Verkauf sensible Technik, die zur Atomwaffenproduktion genutzt werden kann, weitere Verbreitung finden würde. Statt des Verkaufs fordern die Anti-Atomkraft-Bewegung und die Friedensbewegung die sofortige Stilllegung der Anlage.

Der Gronauer Ostermarsch begann mit einer Auftaktkundgebung vor dem Haupttor der Urananreicherungsanlage. Anschließend führte er um die Urananreicherungsanlage herum und endete mit einer Abschlußkundgebung in der Nähe der neuen Uranmüll-Dauerlagerhalle an der Marienkapelle. Bei den Kundgebungen sprachen Stefan Kubel (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen), Hannelore Tölke (Vorstandsmitglied der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgenerInnen NRW), Angelika Claussen (Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. / IPPNW), Dirk Seifert (Robin Wood) und Anthony Lyamunda (civil education is the solution for poverty and environmental management / CESOPE, Tansania). Bei der Abschlußkundgebung kamen noch spontan Martina Haase von der Aachener AKW-Nee-Gruppe und ein Vertreter der Osnabrücker Friedensinitiative zu Wort. Sie informierten über die Atomanlagen in Jülich und Belgien bzw. über die Situation in der Ukraine.

Udo Buchholz vom Vorstand des Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz zeigte sich nach dem Ostermarsch zufrieden: "Der Ostermarsch wurde gemeinsam von Anti-Atomkraft-Initiativen und Friedensorganisationen vorbereitet und es haben viele Menschen aus unterschiedlichen Organisationen teilgenommen. Gemeinsam wurde verdeutlicht, dass die Technik zur Urananreicherung im Kontext mit Uranabbau, Atommüll und Atomwaffen zu sehen ist. Die Landesregierung in Düsseldorf ist aufgefordert, der Anlage in Gronau endlich die Betriebsgenehmigung zu entziehen."

Mit dem Gronauer Ostermarsch wurde insgessamt besonders folgenden Forderungen Nachdruck verliehen:

  • Vernichtung und "Entsorgung" aller Atomwaffen und Uranmunitions-Bestände!
  • Kein Verkauf des Urenco-Konzerns!
  • Sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlagen in Gronau und weltweit!
  • Verstärkte Förderung gewaltfreier Konfliktlösungsansätze!
  • Sofortige Stilllegung aller Uranminen und Atomanlagen weltweit! Energiewende jetzt!

Der Ostermarsch in Gronau fühlt sich besonders mit den Ostermärschen im Ruhrgebiet und am Atomwaffenlager in Büchel (Rheinland-Pfalz) verbunden. Dieser beginnt am Ostermontag (21. April) um 14.00 Uhr im Gewerbegebiet Büchel. Informationen dazu unter
http://www.atomwaffenfrei.de/aktiv-werden/ostermarsch.html.

Gleichzeitig ruft der Trägerkreis des Gronauer Ostermarschs auch in anderen Regionen zur Unterstützung der Ostermärsche auf. Informationen zu den bundesweiten Ostermärschen unter
http://ostermarsch-ruhr.de sowie unter
http://www.friedenskooperative.de

Mit Blick auf den kommenden Jahrestag der Tschernobylkatastrophe ruft der Trägerkreis des Gronauer Ostermarschs auch zur Teilnahme an den Mahn- und Gedenkveranstaltungen auf, die u. a. am 26. April an den AKW-Standorten Brokdorf, Neckarwestheim und Lingen stattfinden. Informationen dazu unter
http://akw-brokdorf-abschalten.de und unter
http://www.anti-atom-aktuell.de/aktuelles/termine.html

Ausführliche Informationen zum Gronauer Ostermarsch unter www.ostermarsch-gronau.de. Weitere Informationen rund um die Themen Urananreicherung und Urantransporte unter www.bbu-online.de, www.urantransport.de, www.aku-gronau.de, http://www.stichtingvedan.nl.

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 19.04.2014
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. April 2014