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VÖGEL/727: Warum die Mauser Enten zu schaffen macht (DeWiSt)


Deutsche Wildtier Stiftung - 2. August 2011

Von wegen lahme Ente - die Deutsche Wildtier Stiftung erklärt, warum die Mauser Enten zu schaffen macht


Enten-Männchen haben jetzt im Hochsommer kräftig Federn gelassen und dabei ihre Flugfähigkeit teilweise verloren. Ohne die großen Stoß- und Flügelfedern ist auch der stolzeste Erpel eher eine lahme Ente. "Deshalb suchen Erpel während der Mauser vorsichtshalber Deckung im Schilf", sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. "In dieser Zeit sind selbst die selbstbewussten Erpel zurückhaltend und scheu", sagt Goris. Spaziergänger sollten auf die Mauser Rücksicht nehmen und Enten nicht aufscheuchen. Doch es dauert nicht mehr lange, bis die großen Federn an den Schwingen nachgewachsen sind.

Auch wenn die Enten-Männchen schon bald wieder fliegen können, ist ihr Prachtkleid erst im Oktober wieder vollends ausgebildet. Während die Enten-Damen eher unscheinbar in erdige Brauntöne gekleidet gut getarnt durchs Leben watscheln, sind Erpel richtige Angeber. Der Kopf ist metallic-grün, der Feder-Ring am Hals schneeweiß. Im Flug fallen sofort die stahlblauen Federn der Flügel auf, die von weißen Spitzen optisch eingerahmt werden. Experten sprechen bei den farbigen Flecken auf den Schwingen vom "Spiegel". Die aufgerollten Schwanzspitzen - auch Erpellocken genannt - erinnern ein wenig an die Elvis-Tolle.

"Federn sind nicht nur schön, sondern auch nützlich", sagt die Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. "Eingefettet fördern sie die Schwimmfähigkeit, doch sie dienen auch der Kommunikation. Erpel tragen ein Prachtkleid, um im Herbst um die Weibchen zu werben." Im Feder-Kleiderschrank der Vögel gibt es Sommer- und Winterkleidung, Tarn- und Ruhegewänder sowie Prachtgefieder für die Brautschau. In die Mauser kommen alle Vögel, denn trotz penibler Pflege nutzt sich das Federkleid mit der Zeit ab und muss erneuert werden. "In dieser Zeit sind Vögel besonders störungsempfindlich", sagt Goris und bittet um Rücksicht.


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Quelle:
Deutsche Wildtier Stiftung
Pressemitteilung, 02.08.2011
Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg,
Telefon: 0 40 /73 33 93 31, Telefax: 0 40 /73 30 278
E-Mail: Info@DeWiSt.de
Internet: www.DeutscheWildtierStiftung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. August 2011