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MELDUNG/319: Zugvögel durch Glasflächen gefährdet - BUND NRW ruft zur Meldung von Vogelfunden auf (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 28. Oktober 2015

Zugvögel durch Glasflächen gefährdet

BUND NRW ruft zur Meldung von Vogelfunden auf


Düsseldorf, 28.10.2015 - Zugvögel entfliehen derzeit der kalten Jahreszeit in Richtung Süden. Doch viele von ihnen kommen nicht weit - sie verenden an Glas. "Diese Woche wurden wieder zahlreiche Goldhähnchen tot vor Glasscheiben gefunden, teilweise mehrere an einem Tag", so Judith Förster, Leiterin des BUND-Projekts "Vermeidung von Vogelschlag an Glas". Die kleinsten europäischen Vögel haben gegen eine Glasscheibe keine Chance.

Neben der Zerstörung des Lebensraumes ist Glas der zweitgrößte menschengemachte Gefährdung für Wildvögel. Jeden Tag sterben nach Schätzungen 250.000 Vögel in Europa an Glas. Viele direkt, viele auch später an ihren inneren Verletzungen. Die Gefahr besteht unabhängig von Arten, Größe oder Vorkommen der Vögel. Auch die Größe der Glasscheiben sagt nichts über ihre Gefährlichkeit aus. Selbst an kleinen Scheiben kommen Tiere um. Während des Vogelzugs ist die Zahl der Tötungen besonders hoch.

"Vögel können, genau wie wir Menschen, Glas nicht sehen. Entweder sie steuern ein Ziel hinter der Glasscheibe an oder halten beispielsweise einen gespiegelten Baum für real", sagte Förster.

Durch Muster aber kann man Glas zu einem für Vögel sichtbaren Hindernis machen. Punkt- und Streifenmuster können durch unterschiedliche Methoden auf dem Glas installiert, auch nachträglich aufgeklebt werden. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, solange unter anderem die sogenannte "Handflächenregel" eingehalten wird. "Die Muster dürfen nicht weiter als eine Handbreit auseinander liegen", so Förster. Deswegen seien die populären Vogelsilhouetten auch unwirksam.

Der BUND NRW ruft zur Meldung von an Glas verunglückten Vögeln auf. Mit den Daten soll die Gefährlichkeit einzelner Glasfassaden dokumentiert werden, um diese Stellen gezielt entschärfen zu können.

Die Meldungen werden beim BUND gesammelt:
http://www.vogelsicherheit-an-glas.de/fundkarte

Das von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderte Projekt hat das Ziel, über das Problem Vogelschlag an Glas aufzuklären und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Mehr Infos: www.vogelsicherheit-an-glas.de

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Quelle:
Presseinformation, 28.10.2015
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2015

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