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MELDUNG/195: Der Wolf als Leitart für den Naturschutz (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - Jena, 4. Juni 2014

Der Wolf als Leitart für den Naturschutz

Wolfsschutz kommt auch anderen Tierarten zu Gute



Laut des Naturschutzbundes (NABU) Thüringen ist der Wolf als Leitart für den Naturschutz anzusehen. "Es ist zwar richtig, dass Wölfe als ausgesprochen anpassungsfähige Tiere an keine speziellen Lebensräume gebunden sind. Trotzdem steht der Wolf stellvertretend für Säugetierarten wie zum Beispiel Wildkatze, Luchs oder Rothirsch, zu deren arttypischem Verhalten weite Wanderungen gehören", sagt der Biologe Arne Willenberg, einer der Sprecher der Landesarbeitsgruppe Wolf im NABU Thüringen. Wandernde Säugetiere werden auf der Suche nach neuen Territorien immer wieder mit Verkehrswegen konfrontiert und kommen dort zu Tode. So ist die häufigste nicht natürliche Todesursache für Wölfe der Verkehrstod. Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland im Jahr 2000 wurde bereits über 50 Tiere durch den Straßen- und Schienenverkehr getötet. "Gerade unsere Autobahnen stellen für diese Tiere gefährliche Hindernisse dar. Ein Naturschutzziel unserer Gesellschaft muss also darin bestehen, Autobahnen und vielbefahrene Bundesstraßen sowie Eisenbahnstrecken für den Wolf passierbar zu machen. Das geht durch die Anlage von Wildbrücken und Wildtunneln mit gut durchdachten Wildleiteinrichtungen. Solche Querungshilfen kommen nicht nur dem Wolf als eine Leitart für wandernde Tierarten zu Gute, sondern nützen ebenso der Wildkatze, dem Luchs oder dem Rothirsch", erklärt Arne Willenberg.

In wissenschaftlichen Studien und Konzepten zum Konfliktpotenzial zwischen Verkehrswegen und Wanderrouten der Tiere, unter anderem auch für den vom NABU erstellten Bundeswildwegeplan, wurden und werden Wolf, Luchs, Wildkatze und Rothirsch als Leitarten untersucht. Diese Untersuchungen zeigen einen enormen Handlungsbedarf, welcher hinsichtlich der Lebensraumvernetzung besteht. "Der Wolf ist ein Symbol für ein neues Naturverständnis und damit letztlich auch eine "Leitart" für den notwendigen neuen Umgang mit der Natur. Besonders am Wolf zeigt sich, wie bereit unsere Gesellschaft ist, der Natur und bestimmten Arten den Raum einzuräumen, den sie benötigen", so Willenberg.

Kontakt zur Landesarbeitsgruppe Wolf:
Lag-Wolf@NABU-Thueringen.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 04.06.2014
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juni 2014