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MELDUNG/036: Wolfsrüde in Südbrandenburg nachgewiesen (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 8. Juli 2011 - Artenschutz/Wolf

Neuer Video-Shooting Star: Wolfsrüde in Südbrandenburg nachgewiesen

NABU hofft auf ein weiteres Rudel des fragilen deutschen Wolfsbestandes


Berlin/Altdöbern - Während eines Beobachtungsansitzes gelang es Markus Bathen, Wolfsexperte des NABU, erstmals im Gebiet Altdöbern einen Wolfsrüden zu beobachten und auf Video filmen. "Ich wartete die ganze Nacht. Am frühen Morgen, gegen viertel nach fünf, trottet dann tatsächlich ein Wolf fast schlaftrunken keine 50 Meter an mir vorbei", berichtete Bathen. Er konnte das Tier filmen - und somit eindeutig nachweisen, dass es nun auch in Altdöbern in der Niederlausitz ein Wolfsrevier gibt. In der Filmsequenz erkennt man deutlich, dass der Rüde den Hund des Wolfsexperten wittert und daraufhin markiert, um seinen Anspruch auf das Revier zu demonstrieren. Der Wolfsrüde war bisher nicht bekannt - nun ist die Frage zu klären, ob er den im November im Straßenverkehr getöteten Vaterwolf des benachbarten Welzower Rudels ersetzt hat und sich dieses Revier nach Westen verlagert hat. Möglich und auch wahrscheinlicher ist, dass ein neues Rudel entstanden ist, denn im angestammten Revier der Welzower deuten die Spuren und Beobachtungen der letzten Wochen und Monate darauf hin, dass das dortige Rudel weiterhin hier lebt. Das NABU-Video zeigt eindrucksvoll, wie der Wolf dem Menschen aus dem Weg geht. Neben der Witterung des Hundes nimmt er auch die des NABU-Wolfsexperten auf. Er verlässt darauf hin seinen Weg und baut Abstand zu dem Menschen auf. "Auch ein kleines Mädchen mit roter Kappe wäre ihm so unheimlich gewesen, dass er sich zurückgezogen hätte", so Bathen.


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Quelle:
NABU Pressedienst Nr. 103/2011, 08.07.2011
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juli 2011