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INITIATIVE/416: Licht aus schützt die Fledermaus (NABU RP)


NABU Landesverband Rheinland-Pfalz - 4. März 2020

Licht aus schützt die Fledermaus

Zum Tag des Energiesparens am 05. März ruft der NABU Rheinland-Pfalz dazu auf, auf unnötige nächtliche Beleuchtung zu verzichten


Mainz - In Rheinland-Pfalz verschwenden Kommunen sowie Kirchen jedes Jahr viele Millionen Kilowattstunden Strom für die öffentliche Beleuchtung von Straßen, Brücken, Plätzen und Gebäuden. "Die Modernisierung der Stadtbeleuchtung ist ein Beitrag zum Klimaschutz.", sagt Fiona Brurein, Mitarbeiterin des NABU Rheinland-Pfalz, "Vor allem aber ist unnötiges Licht, zum Beispiel bei nächtlich angestrahlten Gebäuden, eine tödliche Falle für viele nachtaktive Tiere, wie Fledermäuse." Der NABU Rheinland-Pfalz fordert die Verantwortlichen auf, den verschwenderischen und zum Teil völlig nutzlosen Einsatz von Licht zu begrenzen.

"Weniger ist mehr, muss die zentrale Leitlinie für die nächtliche Beleuchtung lauten." fordert Brurein. Daher sollte auch die aus ökologischen Gründen unverzichtbare Dunkelheit in Naturräumen in der Stadt und im Umland erhalten bleiben. Vielerorts fällt das Licht aber nicht nur auf Straßen-, Rad- und Gehwege, sondern strahlt ungenutzt in den Nachthimmel, in Schlafzimmerfenster und benachbarte Naturräume. "Diese Lichtverschmutzung muss nicht sein. Für Fledermäuse ist eine Beleuchtung bei den Ausflügen und im Quartier äußerst bedrohlich. Die Tiere fliegen dann deutlich später aus und finden nicht mehr so viel Nahrung. Daher sollte in den Quartieren und an deren Öffnungen keine Lichtquelle vorhanden sein.", so Brurein. Die grundsätzliche Frage bei der Beleuchtung ist, ob und wo das Licht wirklich notwendig ist. Dies sollte häufiger kritisch hinterfragt werden.

Das Ausmaß an künstlicher Beleuchtung in der Nacht hat durch immer mehr und vor allem hellere Lichtquellen in Rheinland-Pfalz immer weiter zugenommen. Durch intelligente Lichtplanung und Beleuchtungstechnik kann der Energieverbrauch deutlich gesenkt und die klammen Haushalte vieler Städte von steigenden Kosten für Strom und Wartung entlastet werden. Eine energetische und gleichzeitig naturverträgliche Sanierung der Beleuchtung kann dazu beitragen, pro Jahr tausende Tonnen an klimaschädlichem Kohlendioxid zu vermeiden und gleichzeitig auch bedrohten Arten zu helfen.

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Quelle:
Pressemitteilung 07/20, 04.03.2020
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
Frauenlobstr. 15-19, 55118 Mainz
Tel. 06131/140 39-24, Fax: 06131/140 39-28
Internet: www.NABU-RLP.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2020

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