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INITIATIVE/329: Tag der Katze - Generalwildwegeplan muß für Straßenbau verbindlich werden (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. - 6. August 2009

Zum Tag der Katze (8.8.2009):

BUND fordert von Landesregierung besseren Schutz der Wildkatze
Generalwildwegeplan muss für Straßenbau verbindlich werden


Stuttgart. Während etwa 8 Mio. Hauskatzen in deutschen Haushalten gehegt und gepflegt werden, kämpfen ihre wilden Artgenossen ums Überleben. Deutschlandweit gibt es nur noch rund 5000 Wildkatzen, einige von ihnen leben in Baden-Württemberg. Doch ihr anspruchsvoller Lebensraum ist bedroht. Zum achten internationalen Tag der Katze (08.08.2009) fordert der baden-württembergische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Landesregierung auf, ihren Generalwildwegeplan bei allen Straßenbau- und Erhaltungsmaßnahmen verbindlich umzusetzen. Außerdem muss sie geschützte grüne Korridore in die Instrumente der räumlichen Planungen wie den Umwelt-, Landeentwicklungs- und Generalverkehrswegeplan aufnehmen. Die BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender erklärte: "Die Wildkatze braucht zum Überleben vor allem vernetzte Waldgebiete. Doch Baden-Württemberg wird durch ein rund 27 000 Kilometer langes Straßennetz zerschnitten, für die Wildkatze und andere Waldtiere reichen die 20 Grünbrücken im Land daher nicht aus, um zu überleben. Hier muss die Landesregierung dringend nachbessern."

Strukturreiche Wälder - der bevorzugte Lebensraum der Wildkatze - sind in Baden-Württemberg rar: Gerade einmal 0, 68 Prozent der Waldfläche gelten als Bann- und Schutzwälder, in denen die Forstwirtschaft entweder verboten ist oder nur eingeschränkt ausgeübt werden darf. "Mindestens 5 Prozent der Wälder im Land müssen als Bann- und Schutzwälder ausgewiesen werden. Davon profitieren nicht nur die Wildkatzen, sondern auch viele Fledermausarten und der Luchs", betonte Dahlbender.

Stark befahrene Straßen, gezäunte Bahntrassen und ausgeräumte Felder sind für die Wildkatze Barrieren, die sie nicht unüberwinden kann. Der BUND ist überzeugt: Der Generalwildwegeplan ist eine gute Basis, um die Populationen von Wildtierarten miteinander zu vernetzen. Doch damit es nicht bei einem Planungswerk bleibt, fordert der Umwelt- und Naturschutzverband die verbindliche und generelle Umsetzung des Generalwildwegeplans bei allen relevanten Baumaßnahmen für Straßen und Siedlungen. Mehr noch: Bei ihrer Planung der Flächennutzung muss die Landesregierung bestehende grüne Korridore schützen und neue aufbauen. Dahlbender: "Wenn die Wildkatze dauerhaft in Baden-Württemberg bleiben soll, muss sich die Landesregierung stärker als bisher für die Vernetzung der Wildtier-Lebensräume engagieren."


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Quelle:
Presseinformation, 6. August 2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. August 2009