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BILDUNG/061: Lernen mit dem Wolf zu leben - NABU NRW startet Bildungsprojekt zum Schutz des Wolfes (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 9. Dezember 2016

Lernen mit dem Wolf zu leben

NABU NRW startet Bildungsprojekt zum Schutz des Wolfes


Düsseldorf - Das Projekt "Die Rückkehr des Wolfes nach NRW" ist ein neues landesweites Umweltbildungsprojekt des NABU NRW. Es soll dazu beitragen, die Menschen schon vor der dauerhaften Rückkehr der Wölfe nach NRW mit umfangreichen Informationen auf die Anwesenheit der Wölfe vorzubereiten und so die Akzeptanz in der Bevölkerung weiter zu stärken.

"Eine große Mehrheit der Bundesbürger findet es erfreulich, dass der Wolf wieder Bestandteil von Natur und Landschaft in Deutschland ist. Jeder Zweite verbindet mit dem Wolf positive Gefühle, während bei nur zwölf Prozent negative Empfindungen zum Tragen kommen. Die Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage in Deutschland, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Herbst 2015 im Auftrag des NABU durchgeführt hat, zeigen aber auch, dass weiterhin intensiv über das Wildtier Wolf informiert werden muss", sagt Diplom-Biologin und Projektleiterin Katharina Stenglein.

Die Menschen hätten jahrzehntelang ohne große Beutegreifer gelebt. Nun gelte es, das Wildtier Wolf wieder kennen zu lernen und den respektvollen Umgang mit ihm neu zu erlernen. Genau hier setze das Projekt an, indem es sowohl über die Biologie und das Verhalten freilebender Wölfe informiert als auch aktuelle Ergebnisse der Freiland-Forschung an diesem vorsichtigen Tier vorstellt. "Ein Ziel unserer Arbeit ist es, bereits bei "den Kleinen" anzufangen und angepasst an den nordrhein-westfälischen Lehrplan Fünftklässler und deren Lehrerinnen und Lehrer anhand von speziellen Bildungsmaterialien direkt anzusprechen", so Stenglein weiter.

Dazu sieht das über zwei Jahre laufende Projekt mehrere Module vor: Intensive und interaktive Aufklärungsarbeit durch eine Wanderausstellung, Schulmaterialien und Vorträge werden die möglichen Fragen in NRW auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse sachlich beantworten. Als Partner für die Wanderausstellung konnten die NRW Partnerzoos gewonnen werden, die ab April 2017 im monatlichen Wechsel die Ausstellung in ihrer jeweiligen Region zeigen werden. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Umwelt und Entwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen.

1835 wurde in Ascheberg-Herbern (Westfalen) der letzte Wolf auf nordrhein-westfälischem Gebiet erlegt. Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts soll ein einzelner Wolf bei Bergheim geschossen worden sein. Seitdem war es lange still um den Wolf in NRW bis es 2009 den ersten bestätigten Wolfsnachweis im Kreis Höxter gab. Schließlich gab es in den Jahren 2014 und 2015 jeweils einen einzelnen Wolfs-Nachweis und im Jahr 2016 gleich mehrere - von offenbar durchwandernden Wölfen. Auch in den kommenden Jahren ist mit weiteren bestätigten Wolfsnachweisen in NRW zu rechnen. Und über kurz oder lang, so sind sich Wissenschaftler sicher, wird sich auch ein Wolf dauerhaft in NRW niederlassen.

Mehr zum Wolf und den letzten Wolfsnachweisen in NRW unter
www.willkommen-wolf-in-nrw.de bzw. www.nrw-wolf.de.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 73/2016, 09.12.2016
NABU Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 7-9, 40219 Düsseldorf
Tel.: 0211/15 92 51-14, Fax: 0211/15 92 51-15
E-Mail: Presse@NABU-nrw.de
Internet: www.nabu-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Dezember 2016

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