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AMPHIBIEN/081: Bayern - Frühlingsgefühle bei Frosch, Kröte & Molch (BN)


Bund Naturschutz in Bayern e.V. - München, 11. März 2011 / Artenschutz

Frühlingsgefühle bei Frosch, Kröte & Molch


Steigende Temperaturen locken die ersten Amphibien aus ihren Winterverstecken. Nicht nur Kröten sondern auch Menschen, die das Überfahren von Amphibien verhindern wollen, sind nun auf Bayerns Straßen unterwegs. Überall werden Amphibienzäune aufgebaut, um ca. 700.000 Amphibien vor dem Straßentod zu retten.

Der BN appelliert an die Autofahrer, nun Rücksicht zu nehmen, nicht nur auf die Amphibien, sondern auch auf die Helfer am Straßenrand!

Um die Gefahr für die Tiere zukünftig zu mindern, gibt es auch dieses Jahr die Mitmach-Aktion "Frühlingserwachen" bei der jeder Bürger bisher unbe-kannte Amphibienwanderwege online weitermelden kann.

Die ersten robusten Erdkröten verlassen gerade ihre Winterquartiere. Damit der Laichzug der Lurche nicht zum Leichenzug wird, helfen ehrenamtliche Amphibienschützer des Bund Naturschutz (BN) an rund 450 Straßenabschnitten den Tieren. An den jetzt aufgestellten Krötenzäunen werden in den nächsten Wochen die Tiere mit Falleimern eingesammelt und sicher über die Straße gebracht, damit sie ihr Laichgewässer erreichen.

In Bayern sind derzeit 1333 Amphibienwanderwege bekannt, die Straßen kreuzen. Nur etwa ein Drittel der Wanderwege sind mit Amphibientunneln und fest installierten Leitsystemen ausgestattet, an denen die Amphibien selbst die Straße gefahrlos unterqueren können. So bleibt vielerorts nur das mühsame Absammeln per Hand übrig, für das nun 6000 freiwillige Helfern des BN wieder im Rettungseinsatz sind. Der Einsatz lohnt sich: Jedes Jahr werden ca. 700.000 Frösche, Kröten und Molche vor dem Verkehrstod gerettet - es ist die größte Naturschutzaktion Bayerns.

Aktuell werden an rund 40 der wichtigsten Amphibienwanderstrecken Bayerns bei Staats- und Bundesstraßen Tunnelanlagen umgesetzt, die das aufwändige jährliche Zaunaufstellen endlich überflüssig machen sollen. Das Amphibienschutzprogramm der Obersten Baubehörde sieht hierfür für den Zeitraum von 2010-2015 1,4 Mio Euro vor. Dies ist für Hubert Weiger, BN-Vorsitzender "ein wichtiger und richtiger Schritt und auch ein Erfolg des Verbands und der ehrenamtlichen Helfer, die sich hierfür intensiv eingesetzt haben".

Nicht alle Querungen können betreut werden, nicht alle Querungen sind bekannt. Der Bund Naturschutz bietet daher auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit auf der BN-Internetseite www.amphibien.bund- naturschutz.de, Straßenabschnitte mit überfahrenen Amphibien zu melden. So werden dieses Jahr bereits mehrere Straßenabschnitte, die im letzten Jahr von aufmerksamen Bürgern gemeldet wurden, besser geschützt.

Autor: Dr. Kai Frobel, Referent für Artenschutz, Tel 0911/81878-19


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Quelle:
Presseinformation PM 027-11/LFGS, 11.03.2011
Herausgeber:
Bund Naturschutz in Bayern e.V.
Landesgeschäftsstelle
Dr.-Johann-Maier-Str. 4, 93049 Regensburg
Tel. 0 941/ 2 97 20-0, Fax 0 941/ 2 97 20-30
E-Mail: info@bund-naturschutz.de
Internet: www.bund-naturschutz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. März 2011