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AKTION/105: NABU zeichnet Deutschen Alpenverein für fledermausfreundliches Kletterzentrum aus (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 14. August 2012

Fledermausfreundliches Kletterzentrum

NABU zeichnet Hamburger Sektion des Deutschen Alpenvereins aus



Heute hat der NABU Hamburg dem Kletterzentrum des Deutschen Alpenvereins (DAV), Sektion Hamburg und Niederelbe e.V. die Plakette "Fledermausfreundliches Haus" verliehen, da das Zentrum am Erweiterungsbau neue Quartiermöglichkeiten für Fledermäuse bietet.

"Mit der zunehmenden Modernisierung, der energetischen Sanierung sowie dem Abriss von Häusern und Gebäuden verschwinden immer mehr Fledermausquartiere", macht Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg auf die Gefahren für die Fledertiere aufmerksam. "Doch jeder Hausbesitzer kann selbst etwas tun, um die Wohnungsnot der Fledermäuse zu lindern." Sein Appell: Setzen Sie sich gemeinsam mit dem NABU dafür ein, bestehende Fledermausquartiere an Ihrem Haus zu erhalten oder neue Fledermausquartiere einzurichten! Porschke: "Dass der Deutsche Alpenverein an seinem Kletterzentrum Quartiere für Fledermäuse geschaffen hat, ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer StadtNatur." Der Vorsitzende des Hamburger DAV, Helmut Manz, freut sich über die Auszeichnung: "In unserer Satzung bekennen wir uns klar zu Schutz und Pflege von Natur und Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt als vorrangigen Vereinszielen. Für uns Hamburger geht das weit über die Alpen und andere Gebirge hinaus. So wurde nicht nur unsere 2011 eröffnete neue Kletterhalle z.B. mit Solarpanelen zur Warmwasserproduktion versehen, sondern auch von Anfang an Fledermauskästen am Gebäude eingeplant. Bei der Eröffnung der neuen Halle nahm mir der Eimsbütteler Bezirksamtschef Dr. Thorsten Sevecke das Versprechen ab, auch dem im Bezirk heimischen Großen Abendsegler mit zusätzlichen Nistkästen in Bäumen ein Zuhause zu bieten und im Namen der Sektion habe ich selbstverständlich gern Wort gehalten."

Dr. Susanne Dreas von der NABU-Fachgruppe Fledermausschutz weist darauf hin, dass viele Fledermausarten mitten unter uns leben, oft sogar unter unserem Dach, ohne dass wir sie bemerken. Dreas: "Wie kaum eine andere Tierart sind die nachtaktiven Flugkünstler von der Wohn- und Lebensweise der Menschen abhängig. Sie beziehen vorzugsweise Scheunen, Dachböden, Keller sowie Hohlräume in Fassaden, ohne dabei die Bausubstanz zu schädigen." Mehr als die Hälfte der in Hamburg vorkommenden Fledermausarten ist auf den Unterschlupf in von Menschen errichteten Gebäuden angewiesen. Mit der Aktion "Fledermausfreundliches Haus" möchte die Fachgruppe Fledermausschutz Hamburgerinnen und Hamburger dazu aufrufen, ihr Haus fledermausfreundlich zu gestalten.

Die NABU-Fachgruppe Fledermausschutz zeichnet Häuser in Hamburg mit einer Plakette aus, wenn sie eines der beiden Kriterien erfüllen: 1. Es befinden sich bereits Fledermäuse am Haus, die von den Bewohnern geschützt werden oder 2. Das Haus wird mit professionellen Maßnahmen fledermausfreundlich gestaltet, wie z. B. Einflugöffnungen an Fassaden, Dachböden und Kellern oder die Anbringung geeigneter Fledermauskästen an der Hauswand. Dabei müssen die künstlichen Quartiere fest mit dem Haus verbunden sein. Wer sich für die Plakette "Fledermausfreundliches Haus" bewerben möchte, schickt bitte Fotos von seinem Fledermausquartier bzw. seinen Gestaltungsmaßnahmen an fledermausschutz@nabu-hamburg.de. Nach einer Begutachtung vor Ort verleihen die ehrenamtlichen Fledermausschützer des NABU die Plakette.

Weitere Infos zu dem Projekt gibt es unter www.NABU-Hamburg.de/fledermaushaus.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 97/12, 14.08.2012
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. August 2012