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MELDUNG/038: Jede zweite Batterie landet im Müll (BUND HH)


BUND-Landesverband Hamburg e. V. - 24. September 2014

Jede zweite Batterie landet im Müll

Hamburger Einzelhandel und Verbraucher setzen Batteriegesetz unzureichend um



Fünf Jahre nach dem Inkrafttreten des Batteriegesetzes und 16 Jahre nach der deutschen Batterieverordnung wird bundesweit nur jede zweite Altbatterie einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt. Der Rest landet im Hausmüll oder in der Umwelt. Verantwortlich für diese verheerende Bilanz sind nicht zuletzt der Handel und die zuständigen Behörden, die ihrer Informations- und Überwachungspflicht nicht im geforderten Umfang nachkommen. Eine stichprobenartige Erhebung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) belegt aktuell, dass auch der Hamburger Einzelhandel die gesetzlichen Vorgaben nur unzureichend umsetzt. Von 22 Geschäften in der Hamburger Innenstadt und in Altona hatten nur neun ihre Sammelbehälter wie vorgeschrieben in gut sichtbarer Lage innerhalb des Ladens aufgestellt, sodass auch die erforderlichen Hinweise zur Rückgabepflicht für die Kunden erkennbar waren. Weitere fünf Händler hatten die Behälter in eher versteckter Lage platziert, sechs nahmen die Batterien nur auf Nachfrage zurück und zwei Geschäfte lehnten die Rücknahme gänzlich ab.

"Dieser Zustand ist unhaltbar. Der Handel muss endlich begreifen, dass das Batteriegesetz keine lästige Pflicht ist, sondern ein enorm wichtiger Beitrag gegen die schleichende Vergiftung der Umwelt. Gleichzeitig ist es eine Riesenchance, den eigenen Betrieb als verantwortungsbewusstes und umweltfreundliches Unternehmen zu präsentieren", mahnt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Als positive Beispiele hebt Braasch die Filialen der Drogerien dm-markt und Rossmann hervor, die neben den gut sichtbaren Sammelboxen zusätzliche Hinweisschilder mit Kundeninformationen zur Batterieentsorgung aufgestellt haben. Das seit 2009 geltende Batteriegesetz verbietet den Verbrauchern, Altbatterien über den Hausmüll zu entsorgen. Neben den öffentlichen Sammelstellen auf den Recyclinghöfen muss jedes Geschäft, das Batterien verkauft - egal ob Fachhandel, Supermarkt, Drogerie oder Discounter - Altbatterien kostenlos zurücknehmen und seine Kunden mit Hilfe gut sicht- und lesbarer Aufdrucke oder Schilder auf deren Pflichten hinweisen.

Neben wertvollen und recycelbaren Rohstoffen enthalten die meisten Batterien noch immer hoch giftige Schwermetalle wie Cadmium oder Quecksilber, die - wenn nicht ordnungsgemäß entsorgt - ihren Weg in die Umwelt finden und dort erhebliche Schäden bei Menschen, Tieren und ihren Ökosystemen anrichten können. Der BUND Hamburg appelliert deshalb nicht nur an den Handel, das Batteriegesetz umzusetzen und offensiv zu unterstützen. Er hat auch die Fachämter für Verbraucherschutz in den Bezirken schriftlich aufgefordert, die Anforderungen des Gesetzes konsequent einzufordern und zu überwachen.

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Quelle:
Presseinformation Nr. 25/14, 24.09.2014
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND-Landesverband Hamburg
Lange Reihe 29, 20099 Hamburg
Tel.: 040/600 387-0, Fax: 040/600 387-20
E-Mail: bund.hamburg@bund.net
Internet: www.bund.net/hamburg


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. September 2014