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INITIATIVE/019: Tour de Pfand endet im Bundesamt für Naturschutz (BfN)


Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Pressemitteilung - Bonn, 7. Mai 2009

"Tour de Pfand" mit Frank Hülsemann endete im Bundesamt für Naturschutz:

Beate Jessel begrüßt die Aktion gegen die Verschmutzung der Landschaft


Bonn, 7. Mai 2009: Mit einer ungewöhnlichen Aktion machte Frank Hülsemann, Chemiker an der Sporthochschule Köln und Teilnehmer an verschiedenen Naturathlons des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), auf die zunehmende Vermüllung der Landschaft aufmerksam. Heute endete die Tour die "Tour de Pfand" im BfN. Seit dem 16. April fuhr Hülsemann mit dem Mountain Bike 2500 Kilometer durch Deutschland. Ohne Geld, Kreditkarte und Verpflegung startete er am Kölner Dom, mit MTB, Zelt, Schlafsack, Isomatte, Bekleidung und Werkzeug ausgestattet. Er lebte von durchschnittlich 3,50 Euro Pfandgeld, das er von den am Straßenrand aufgesammelten Pfandflaschen und -dosen erhalten hatte.

Die BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel begrüßte Frank Hülsemann im BfN und sagte bei der Ankunft: "Leider ist die Vermüllung der Landschaft durch bewusst oder unbewusst weggeworfene Abfälle, das sogenannte Littering, in Deutschland immer noch ein Problem und Ärgernis. Deshalb wird dieses Thema von der Bundesregierung und den hier zuständigen Länderbehörden aktiv angegangen. Die Bepfandung von Einweg-Getränke-Verpackungen hat ja schon erheblich zur Abfallreduzierung beigetragen. Die besonders die Umwelt belastenden Getränkedosen sind weitgehend zurückgedrängt worden und ein System zur hochwertigen stofflichen Verwertung von leeren Plastik-Einwegflaschen wurde etabliert. Die "Vermüllung" der Landschaft mit leeren Dosen und Plastikflaschen ist deutlich reduziert worden, auch wenn Herr Hülsemann wahrscheinlich nun einen anderen Eindruck hat. Aber dies ist natürlich ein subjektiver Eindruck. Denn wie sagt man so schön: Vermiedenen Abfall kann man eben nicht sehen. Zudem konnte das Dosenpfand insgesamt den Verfall der Mehrwegquote abbremsen und in einzelnen Bereichen (Bier) sogar den Mehrweganteil steigern. Das Bundesumweltministerium plant aber, die Auswirkungen der Pfandpflicht weiter zu untersuchen und insbesondere auch der Frage nach weiteren Instrumenten und Strategien zur Stabilisierung und Förderung des Anteils umweltfreundlicher Verpackungen nachzugehen. Denn Fakt ist, es liegt immer noch zu viel Abfall in der Landschaft herum. Hier die Zigarettenkippe, dort das Kaugummipapier und die Fast-Food-Tüte. Neben den Belastungen des Naturhaushaltes durch das "Littering", beispielsweise durch die Verletzung von Wildtieren an Dosen etc., sind es letztlich die Kommunen, die sich mit diesen "Hinterlassenschaften" bei erheblichen personellen Engpässen und finanziellen Belastungen befassen müssen. Die Gesamtkosten der illegalen Müllentsorgung liegen z.B. in Rheinland-Pfalz jährlich bei ca. 5 Mio Ç. Daneben müssen auch die Landesstraßenverwaltungen für die Müllsammlung entlang von Straßen (Autobahnen, Bundes- und Landstraßen etc.) erhebliche Mittel aufwenden. Also Aufklärung und Information tun immer noch Not, deshalb unterstützt das Bundesamt für Naturschutz die Initiative von Frank Hülsemann mit seiner "Anti-Littering-Aktion", der "Tour de Pfand". Wir bitten die Menschen, wieder verstärkt das Problem der Verschmutzung unserer schönen Natur in den Blick zu nehmen und die Abfalleimer zu nutzen."


Hinweis:
Anlässlich des 20jährigen Jubiläums zur Öffnung des Eisernen Vorhangs organisieren das Bundesamt für Naturschutz und das österreichische Umweltbundesamt vom 19.-30.August 2009 den internationalen NATURATHLON - Natur grenzenlos. Die Route führt vom "Paneuropäischen Picknickplatz" an der österreichisch/ungarischen Grenze bis zum Europa Parlament nach Straßburg. Weitere Informationen unter www.Naturathlon.eu


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Quelle:
BfN-Pressemitteilung, 07.05.2009
Herausgeber: Bundesamt für Naturschutz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Mai 2009