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ABWASSER/252: Mit Biokohle gegen Spurenstoffe (BBU WASSER-RUNDBRIEF)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 1028, vom 18. Dez. 2013, 33. Jahrgang

regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

Mit Biokohle gegen Spurenstoffe



31.000 Tonnen Arzneimittel werden in Deutschland jährlich eingenommen. Was davon wieder ausgeschieden wird, gefährdet die Gewässerökologie - denn viele Pharmawirkstoffe sind biologisch schwer abbaubar. Jetzt sind Forscher der Uni Bremen auf den Einfall gekommen, mit Biokohle Pharmawirkstoffe aus dem Abwasser zu "filtern". Der Hype um die Biokohle ist damit eine Facette reicher. Biokohle lässt sich aus Pflanzenresten durch Pyrolyse herstellen. Man bekommt nach der Pyrolyse eine Art Holzkohle (siehe RUNDBR. 922/2-3). Am Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien (UFT) der Universität Bremen testet man derzeit die Fähigkeit von Biokohle zur Spurenstoffeliminierung in Pflanzenkläranlagen. Wenn das spurenstoffhaltige Abwasser durch den Bodenfilter sickert, adsorbieren sich die Mikroschadstoffe an die in den Wurzelraum der Pflanzenkläranlage eingearbeitete Biokohle. Die Biokohle arbeite damit "wie ein Schwamm" - und habe damit ähnliche Eigenschaften wie Aktivkohle (s. 1026/1). "Die Versuchsergebnisse aus einer ersten Projektphase mit unterschiedlichen Bodenfiltern hätten einen deutlichen Reinigungseffekt mit der Pflanzenkohle gezeigt", teilte die DBU im Juli 2013. Mit 189.000 Euro fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) das Entwickeln des neuartigen Biokohle- und Pflanzenfilters, "der Arzneimittelreste in Kleinkläranlagen vernichtet".

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Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 1028
Herausgeber:
regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Januar 2014