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TRANSPORT/128: StopTheTrucks - mehr als einer Million Unterschriften gegen Tiertransporte (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 22. September 2017

#StopTheTrucks

- Übergabe von mehr als einer Million Unterschriften gegen Tiertransporte
- EU-Kommission will das Thema verstärkt angehen


Mehr als eine Million Europäer haben ihre Stimme für ein Ende von Tierleid bei Lebendtiertransporten abgegeben und so ein deutliches Zeichen für mehr Tierschutz gesetzt. Der Deutsche Tierschutzbund und andere Mitgliedsorganisationen der europäischen Dachorganisation Eurogroup for Animals hatten die Stimmen im Rahmen der Kampagne #StopTheTrucks gesammelt. Vytenis Andriukaitis, EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, der die Unterschriften gestern entgegen nahm, versprach, die Zustände bei Lebendtiertransporten höher auf die Agenda zu setzen. So soll eine neu eingesetzte Untergruppe der EU-Tierschutzplattform das derzeitige System sowie die Regeln für den Langstrecken-Tiertransport überarbeiten und eine langfristige Strategie zum Ersatz der Transporte erarbeiten.

"Dank der Kampagne #StopTheTrucks steht der Tierschutz wieder auf der EU-Agenda", sagte Flanderns Tierschutzminister Ben Weyts, der die Unterschriften an Kommissar Andriukaitis übergab. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, ergänzt: "Für die Milliarden Tiere, die jährlich über Europas Straßen gekarrt werden, ist der Weg in den Tod die Hölle. Mehr als eine Million Europäer fordern nun die EU zum Handeln auf und auch wir appellieren an den EU-Kommissar: Es braucht eine Strategie, um die Bedingungen auf den Transporten zu verbessern und um die Zahl und Dauer der Transporte zu reduzieren. Dazu sind auch wieder regionale Strukturen notwendig, um kurze Wege zu sichern. Endziel muss sein, Fleisch bzw. Sperma für die Zucht zu transportieren und den Tieren selbst die Tortur des Transports zu ersparen. Das muss auch eine Schwerpunktaufgabe einer neuen Bundesregierung sein."

EU-Gesetzgebung für Tiertransporte unzureichend

Hintergrund des Protestes ist, dass die europäische Gesetzgebung über Tiertransporte den Tieren keinen ausreichenden Schutz bietet. Auf Transporten - oft quer durch Europa und bis in Drittländer - leiden die Tiere häufig unter der unerträglichen Enge in den Transportern, unter Hitze oder Kälte, quälendem Durst und Schmerzen aufgrund von Verletzungen. Ursache für diese Tierschutzprobleme sind die zu geringen Anforderungen: So ist es prinzipiell erlaubt, Tiere unter Einhaltung von Pausenzeiten zeitlich unbegrenzt zu transportieren. Darüber hinaus sind die Anforderungen an das Platzangebot auf den Transportmitteln, an die zulässige Temperatur während des Transportes sowie an die Versorgung und Ruhepausen unzureichend. Wirksame Kontrollen, mit denen die Einhaltung der gesetzlichen Mindestanforderungen und der Gesundheitszustand der Tiere überprüft werden, fehlen weitgehend.



Informationen zur Kampagne "#StopTheTrucks" unter:
www.tierschutzbund.de/kampagne-tiertransporte

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 22. September 2017
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
In der Raste 10, D-53129 Bonn
Telefon: +49-(0)228-6049624, Fax: +49-(0)228-6049641
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. September 2017

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