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TRANSPORT/104: 1. Juli - Tag gegen Tiertransporte (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 30. Juni 2010

1. Juli - Tag gegen Tiertransporte


Noch immer erleiden Millionen von Tieren Höllenqualen bei Tiertransporten. Unbegrenzte Transportzeiten, qualvolle Enge, drückende Hitze und unerträglicher Durst - so sieht die Realität bei Transporten lebender Tiere in Europa nach wie vor aus. Anlässlich des Aktionstages gegen Tiertransporte am 1. Juli fordert der Deutsche Tierschutzbund die grauenhaften Zustände zu beenden. Die angekündigte Überarbeitung der EU-Transportvorschriften darf nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden. Sie muss endlich hinsichtlich der Transportzeiten und Ladedichten überarbeitet werden. Tiertransporte müssen kompromisslos an den Bedürfnissen der Tiere ausgerichtet sein und endlich zu einer Verbesserung aus Tierschutzsicht führen.

Tiertransporte sind mit viel Stress und Leid für die Tiere verbunden, es ist für die Tiere oft eine Fahrt durch die Hölle. Viele überleben die tagelangen Reisen nicht oder kommen mehr tot als lebendig am Ziel an. So sieht die Realität bei vielen Transporten lebender Tiere in Europa noch immer aus. An die Leiden der Tiere, die oftmals über Tausende von Kilometern zu den Schlachthöfen transportiert werden, erinnert der 1. Juli, der Aktionstag gegen Tiertransporte.

Jährlich werden über 360 Millionen Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen und 4 Milliarden Stück Geflügel in der EU allein zum Schlachten transportiert. Regelmäßig kommt es dabei zu Verletzungen und zu Verstößen gegen die ohnehin aus Tierschutzsicht nicht ausreichenden Vorgaben. Pferdetransporte von Litauen nach Italien, Schweinetransporte von Dänemark nach Osteuropa: Es gibt kein Limit, wann ein Transport enden muss. Vielfach werden die Tiere tagelang durch Europa und weiter gekarrt, nur um geschlachtet zu werden. "Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, dass Tiere solchen Strapazen ausgesetzt werden", kritisiert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Obwohl schon für das Jahr 2008 eine Überarbeitung der bestehenden EU Gesetzgebung angekündigt war, wird diese weiter verschoben. Wie der EU Kommissar Dalli verlauten, ließ werde man erst einen Bericht zur Situation der Tiertransporte abwarten, bevor man Gesetzesinitiativen in Betracht ziehen würde. Dieser Bericht ist allerdings nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2011 zu erwarten. In absehbarer Zeit ist also nicht zu erwarten, dass sich etwas an Transportzeiten, Platzangebot und Temperaturvorgaben ändert.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 30. Juni 2010
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juli 2010