Schattenblick → INFOPOOL → TIERE → TIERSCHUTZ


MELDUNG/369: Großer Dallmayr-Preis in München - Einsatz zu junger Pferde im Pferdesport kritisiert (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 26. Juli 2018

Großer Dallmayr-Preis in München

Deutscher Tierschutzbund kritisiert Einsatz zu junger Pferde im Pferdesport


Am 29. Juli ist die "Elite des Galopprennsports" zu Gast beim Großen Dallmayr-Preis München - für den Deutschen Tierschutzbund ein Anlass, seine Kritik an Pferderennen zu erneuern. Neben tierschutzwidrigen Methoden, dem allgemeinen Stress, dem die Tiere ausgesetzt sind und der Tatsache, dass sich bei Rennen immer wieder Pferde tödlich verletzen, richtet der Verband den Fokus dabei auch auf das Alter der Rennpferde: Bereits mit etwa einem Jahr werden sie auf Auktionen feilgeboten. Schon in der nächsten Saison laufen viele ihr erstes Rennen.

"In der Rennbranche steht die Leistung und das damit verbundene Geld im Vordergrund - schnell werden daher auch von sehr jungen Tieren Höchstleistungen abverlangt.", sagt Dr. Esther Müller, Fachreferentin für Pferde beim Deutschen Tierschutzbund. Eigentlich sind bei Pferden aber erst in einem Alter von etwa drei Jahren Körper und Geist so weit entwickelt, dass der Mensch beginnen kann, mit ihnen zu arbeiten. Und auch dann in kleinen Schritten, die jedem Pferd individuell angepasst sein müssen.

Die Realität des Galopprennsports sieht anders aus: Rund acht Prozent aller Pferde waren 2017 erst zwei Jahre alt, als sie die ersten Rennen liefe. "Wenn die hohe Belastung des Pferderennens schon von Zweijährigen gefordert wird, ist das ein Verstoß gegen Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes wonach es verboten ist, einem Tier - außer in Notfällen - Leistungen abzuverlangen, denen es wegen seines Zustands offensichtlich nicht gewachsen ist" sagt Dr. Maximilian Pick im Interview mit DU UND DAS TIER, dem Mitgliedermagazin des Deutschen Tierschutzbundes. Der Fachtierarzt für Pferde und Tierschutz hat 25 Jahre als Rennbahntierarzt gearbeitet und gehört mittlerweile zu den größten Kritikern des Pferderennsports. Im ersten Jahr im Trainingsstall gibt es ihm zu Folge die meisten Schäden, viele Tiere scheiden dann aus, weil sie sich nicht mehr eignen. Nur die schnellsten und härtesten Pferde bleiben dem Sport erhalten und werden zur Zucht zugelassen. Das Schicksal der ausgeschiedenen Pferde ist ungewiss: Viele landen in der Hobbyreiterei, sind aber aufgrund ihres hohen Temperaments oft ungeeignet. Vielfach endet der Weg der Tiere beim Schlachter.

Der Deutsche Tierschutzbund nimmt derzeit verschiedene Pferderennen zum Anlass, um sowohl über klassische Öffentlichkeitsarbeit als auch in den sozialen Medien gezielt über die Auswirkungen, tierschutzwidrige Praktiken und den Umgang mit den Tieren aufzuklären.



Weitere Informationen unter:
www.tierschutzbund.de/rennpferde

*

Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 26. Juli 2018
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
In der Raste 10, D-53129 Bonn
Telefon: +49-(0)228-6049624, Fax: +49-(0)228-6049641
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juli 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang