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MELDUNG/273: Studie - EU-Bürger wünschen sich mehr Tierschutz in der Landwirtschaft (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 23. März 2016

Umfrage bestätigt:
EU-Bürger wünschen sich mehr Tierschutz in der Landwirtschaft


Eine aktuelle von der EU in Auftrag gegebene "Eurobarometer-Umfrage" bestätigt, dass sich die europäischen Bürgerinnen und Bürger mehr gesetzgeberisches Engagement zum Schutz von landwirtschaftlich genutzten Tieren wünschen. Gleichzeitig zeigt sich der Wunsch nach klaren Kennzeichnungen, um eine Kaufentscheidung für tiergerechter erzeugte Produkte treffen zu können. Bei der repräsentativen Umfrage wurden alle EU-Länder berücksichtigt. "Wir werten die Ergebnisse der Studie als starkes Signal Richtung EU-Kommission", sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Aber zugleich muss das Auftrag an die Bundesregierung sein, national zu handeln, um auch den Wunsch der Deutschen nach mehr Tierschutz zu erfüllen. Bisher ist das Tierschutzgesetz ungenügend."

Im Vergleich zu einer Eurobarometer-Umfrage von 2006 zeigt sich, dass das Tierschutzbewusstsein insgesamt in vielen Bereichen deutlich angestiegen ist. Der Schutz landwirtschaftlich genutzter Tiere besitzt den aktuellen Ergebnissen zu Folge in der gesamten EU eine hohe Priorität: 94 Prozent der Befragten halten Tierschutz in der landwirtschaftlichen Tierhaltung für wichtig. 82 Prozent denken, dass landwirtschaftlich genutzte Tiere besser als bisher geschützt werden müssen.

Eine relativ hohe Bereitschaft besteht dafür, mehr Geld für Produkte mit hohen Tierschutz-Standards auszugeben: Fast 60 Prozent der Befragten wären demnach bereit, mehr zu zahlen. In Deutschland ist die Mehrheit der befragten Personen jedoch der Ansicht, dass es zu wenige Produkte mit hohen Tierschutz-Standards zu kaufen gibt, 64 Prozent wünschen sich zudem mehr Informationen über die Tierhaltung. Auch der Deutsche Tierschutzbund fordert seit Jahren eine deutliche Kennzeichnung der Haltungsbedingungen auf tierischen Produkten, wie sie bei frischen Schaleneiern mit den Ziffern 0 bis 3 bereits eingeführt wurde. "Auch für Fleisch brauchen wir dringend ein staatliches Label mit dem eine transparente Kennzeichnung nach Haltungsform verbunden sein muss", sagt Schröder.

Mit dem Tierschutzlabel "Für Mehr Tierschutz" hat der Verband bereits ein eigenes Label auf den Markt gebracht, das deutliche Verbesserungen bei der Haltung, der Schlachtung und dem Transport von Tieren garantiert.

Link zur Studie:
www.eurogroupforanimals.org/wp-content/uploads/2016/02/Eurobarometer-2016-Animal-Welfare.pdf

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 23. März 2016
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. März 2016

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