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MELDUNG/271: Rettungsaktion - Magdeburger Löwenbabys sicher in Spanien angekommen (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 11. März 2016

Magdeburger Löwenbabys sicher in Spanien angekommen - Deutscher Tierschutzbund vermittelte Rettung


Die im Dezember 2015 von einem Privathalter durch den Landkreis Börde (Sachsen-Anhalt) beschlagnahmten Löwen-Jungtiere "Elsa" und "Marley" sind wohlbehalten in Spanien angekommen. Der Deutsche Tierschutzbund hatte die Rettung der Tiere gemeinsam mit der niederländischen Tierschutzorganisation Stichting AAP koordiniert und organisiert. Erste Aufnahmen aus der Auffangstation zeigen, dass die Tiere nun ein artgerechteres Leben erwartet.

"Wir sind froh, dass die Löwenbabys nun ein neues Zuhause gefunden haben und ihre Odyssee vorbei ist", freut sich Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Gleichzeitig hat der Fall für ihn auch einen tierschutzpolitischen Aspekt: "Hier haben die Behörden schnell reagiert und vorbildlich gehandelt. Doch die Unterbringung solcher Wildtiere ist aufwendig und muss derzeit weitgehend von Tierschutzorganisationen übernommen werden. Die Politik ist jetzt gefragt! Wir brauchen dringend strengere Regelungen für Zucht, Handel und Haltung von Wildtieren in Form einer Positivliste. Denn Tausende Tiere leiden in deutschen Wohnzimmern und Hinterhöfen", so Schröder weiter. Mitte Dezember 2015 wurden auf einem Parkplatz in Sachsen-Anhalt zwei Löwenbabys gefunden, die ihrem Besitzer entwischt waren. Eine nachfolgende Kontrolle ergab, dass der Halter weder ein Gehege, noch die erforderliche artenschutzrechtliche Genehmigung vorweisen konnte. Offenbar hatte er die Tiere über das Internet aus Rumänien bestellt. Die beiden Tiere wurden beschlagnahmt und übergangsweise im Magdeburger Zoo untergebracht. Da sie dort jedoch nicht bleiben konnten und dringend ein neues Zuhause für die Tiere benötigt wurde, schaltete sich der Deutsche Tierschutzbund ein. Die Tierschützer fungierten während des gesamten Organisationsprozesses als Vermittler zwischen den niederländischen Kollegen und den Behörden. Das Beispiel von "Elsa" und "Marley" zeigt, welch immensen Aufwand allein die Rettung von zwei Tieren bezüglich Unterbringung, Transport und Organisation bedeutet. Die Kosten tragen, wie auch in diesem Fall, letztlich Tierschutzorganisationen, da staatliche Auffangstationen fehlen. Mangelnde Sachkenntnis und Überforderung der Halter, führen nicht selten zur Abgabe im Tierheim oder gar dem Aussetzen solcher Wildtiere.

Stichting AAP, eine niederländische Tierschutzorganisation, ist insbesondere für seine Auffangstation für Schimpansen und andere Primaten in Almere in der Nähe von Amsterdam bekannt. Seit 2015 betreibt die Tierschutzorganisation auch eine Einrichtung für Großkatzen, die europaweit einmalig ist. Der Deutsche Tierschutzbund pflegt eine enge Zusammenarbeit mit AAP und hat seinerseits bereits einige Tiere aus den Niederlanden übernommen und in seinem Tierschutzzentrum Weidefeld untergebracht.


Hier finden Sie ein Video der niederländischen Tierschutzorganisation zur Rettung der beiden Löwenbabys:
www.youtube.com/watch?v=FfEZTU-TuEc

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 11. März 2016
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. März 2016

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