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MELDUNG/096: Ukraine - Tötungen von Straßenhunden vor Fußball-EM inakzeptabel (UNICEF)


UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen - Köln, 27.10.2011

Ukraine: Tötungen von Straßenhunden vor Fußball-Europameisterschaft nicht akzeptabel


Im Hinblick auf die Fußball-Europameisterschaft im Juni 2012 in der Ukraine und Polen befürchtet der Deutsche Tierschutzbund Massentötungen von Straßenhunden insbesondere in Kiew und den anderen Städten der Ukraine zur vermeintlichen Verschönerung des Stadtbildes. Auch UEFA-Präsident Michel Platini wurde mit der Forderung nach einer "Säuberung der Straßen" zitiert. Der Deutsche Tierschutzbund forderte Platini auf, öffentlich für den Tierschutz Stellung zu beziehen und sich gegen mögliche Tötungen auszusprechen. Der Verband weist darauf hin, dass es für das Konzept Fangen, Kastrieren, Freilassen jetzt noch nicht zu spät ist, auch wenn der "EM-Countdown" schon läuft.

"Die einzig wirksame Methode heißt Fangen, Kastrieren, Freilassen, um die Zahl und das Elend von Straßenhunden und -katzen zu verringern. Würde man jetzt damit beginnen, ließen sich erste Erfolge im Juni nächsten Jahres erkennen. Wir erwarten auch von UEFA-Präsident Michel Platini, dass er sich für eine solche Lösung einsetzt", erklärt Wolfgang Apel, Ehrenpräsident des Deutschen Tierschutzbundes und Projektleiter des Tier- und Kastrationszentrums des Deutschen Tierschutzbundes in Odessa/Ukraine. "Im Übrigen lässt das Tierschutzgesetz der Ukraine, an dem der Deutsche Tierschutzbund mitgewirkt hat, solche Tötungsaktionen nicht zu", so Apel.

Diese Methode der tiergerechten Populationskontrolle realisiert der Deutsche Tierschutzbund seit vielen Jahren in Odessa. Dort ist es in enger Zusammenarbeit mit der Stadt gelungen, ein international anerkanntes Tierschutz- und Kastrationszentrum, welches in der Ukraine Vorbildcharakter hat, aufzubauen. Hier werden die Tiere nach der Kastration wieder in ihr angestammtes Revier zurückgebracht oder an Privatpersonen vermittelt.

"Fangen und Töten sind grausam und darüber hinaus völlig sinnlos", kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes mögliche Massentötungen in dem Schreiben an Michel Platini. Durch diese verringert sich die Anzahl der Straßentiere nicht. Die Überlebenschance der Welpen, die auf der Straße zur Welt kommen, steigt, da diesen Tieren durch das Wegfangen bzw. Töten anderer Tiere mehr Futter zur Verfügung steht und sie dadurch frei gewordene Plätze besetzen können. Die Mehrheit der Abgeordneten des EU-Parlaments hat erst vor zwei Wochen einer Erklärung zur tierschutzkonformen Kontrolle der Hundepopulation in der Europäischen Union zugestimmt. Damit soll der hohen Population von Straßenhunden in vielen südlichen und östlichen Ländern Europas mit tierschutzkonformen Maßnahmen entgegengetreten werden. Der Deutsche Tierschutzbund wird zudem vor Ort alle Hebel gegen die geplante Tötungsaktion in Bewegung setzen.


Mehr Informationen zu unserem Tierschutzprojekt in Odessa/Ukraine finden Sie hier:
http://www.tierschutzbund.de/tierschutzprojekt_odessa.html


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Quelle:
UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Pressemitteilung vom 27. Oktober 2011
Herausgeber: Deutsches Komitee für UNICEF, Pressestelle
Höninger Weg 104, 50969 Köln
Telefon: 0221/936 50-0, Fax: 0221/93 65 02 79
E-Mail: mail@unicef.de
Internet: www.unicef.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Oktober 2011