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JUSTIZ/194: Tötung der Tigerbabys in Magdeburg - Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf (MfT)


Gemeinsame Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. und
animal public e.V. - 19. März 2009

Tötung der Tigerbabys im Magdeburger Zoo: Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen wieder auf


Die Staatsanwaltschaft Magdeburg wird die Ermittlungen im Fall der drei getöteten Tigerbabys durch den Zoo Magdeburg wieder aufnehmen. Die Tierschutzverbände Animal public und Bundesverband Menschen für Tierrechte hatten gegen die Einstellung der Ermittlungen Beschwerde eingelegt.

Der Zoo Magdeburg züchtet im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) Sibirische Tiger und hatte im Mai 2008 drei neugeborene Tigerbabys getötet, weil sie nicht reinerbig waren. Aus Sicht von Animal public und des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Sie sehen den vom Tierschutzgesetz geforderten "vernünftigen Grund" für die Tötung eines Tieres als nicht gegeben und erstatteten Anzeige gegen die Verantwortlichen des Zoos.

Im Dezember 2008 stellte die Staatsanwaltschaft Magdeburg allerdings die Ermittlungen ein. Die Tierschutzvereine legten Beschwerde ein, da die Staatsanwaltschaft veraltete juristische Kommentierungen des Tierschutzgesetzes herangezogen hatte. Jetzt hat die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Naumburg die Staatsanwaltschaft Magdeburg aufgefordert, erneut zu ermitteln.

Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte, begrüßt die Entscheidung: "Seit 2002 hat der Tierschutz Verfassungsrang und damit eine gewichtige Aufwertung erhalten. Das muss hier berücksichtigt werden."

Der Zoo begründet die Tötung damit, dass die Tiger für die Erhaltungszucht wertlos gewesen wären und Platz für reinerbige Tiere blockiert hätten. Laura Zimprich, Sprecherin von Animal public, ist empört über diese Argumentation: " Das ist moralisch absolut verwerflich! Der Zoo will 20 Millionen Euro bis 2013 in Ausbauten investieren. Da hätten er auch einen Platz für die Tiger schaffen können."

Die Vereine hoffen, dass die Verantwortlichen des Zoos nun zur Rechenschaft gezogen werden.


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 19. März 2009
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05207/92 92 63
E-Mail: info@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. März 2009