Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → FAKTEN

PROJEKT/060: Programm "Integration durch Sport" - Folge 7 (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Programm "Integration durch Sport": Beispiele aus der Vereinspraxis (Folge 7)

Heute: Das Inline-Skating-Projekt aus Brandenburg


Das Programm "Integration durch Sport" ist ein bundesweit durchgeführtes Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen. Unterstützt wird das Programm vom Bundesministerium des Inneren und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund. In den kommenden Wochen stellen wir jeweils ein Good-Practice Beispiel, heute das Inline-Skate-Projekt aus Brandenburg, aus den Landessportbünden und Landessportjugenden vor.


Selbstbewusstsein von Migrantinnen kommt ins Rollen

Inline-Skating ist eine Trendsportart, die in den vergangenen Jahren viele Interessierte angelockt hat. Über die Sportjugend Brandenburg wurde ein Projekt initiiert, das auch den Mädchen und Frauen mit Migrationhintergrund die Chance gibt, diese Sportart kennen zu lernen. Das Projekt hat sich darüber hinaus noch mehr Ziele gesteckt. Der Aufbau und die Entwicklung von Inline-Skating-Gruppen für Frauen mit Migrationshintergrund soll in der Organisation und Durchführung durch die Migrantinnen selbst erfolgen.

Mit diesem Ziel soll vor allem Eines erreicht werden - die Stärkung des Vertrauens in die eigenen Möglichkeiten. Über das Projekt gelingt es außerdem Migrantinnen an Bewegungsangebote heranzuführen und dadurch deren Isolation aufzubrechen. Larissa Markus, Projektleiterin und selbst Migrantin, sagt: "Wir wollen aus den Frauen keine Champions machen, sie aber aus der Isolation holen, und wir wollten die Frauen motivieren, mal etwas Neues zu probieren." Aufbauend auf den bereits durchgeführte Kursen mit etwa 100 Mädchen und Frauen, wovon die meisten einen Migrationshintergrund haben, im Skatepoint der brandenburgischen Sportjugend werden weitere Kurse in verschiedenen Regionen des Landes entwickelt bzw. begonnene Kurse gefestigt.

Die Übungsgruppen werden von Stützpunktvereinen oder von Migrantinnen vor Ort in Zusammenarbeit mit ausgebildeten Projektkoordinatorinnen aufgebaut. Im Verlauf der Zeit ist es Ziel, dass die regionalen Kurse selbstständig durchgeführt werden. Die Ansprache der potentiellen Teilnehmerinnen erfolgt unter anderem durch die regionalen Beratungsstellen sowie weitere Träger der Wohlfahrtspflege. Natürlich sollen die Kurse auch zum Austausch mit den einheimischen Frauen beitragen, daher sollen auch einheimische Frauen an dem Projekt teilnehmen. Für die einzelnen Übungseinheiten kommt das Inline-Mobil der brandenburgischen Sportjugend zum Einsatz. Das Inline-Mobil verfügt über die benötige Inline-Skate-Ausrüstungen, so dass für die Interessentinnen zunächst einmal keine Materialkosten entstehen.

Auch der Fachverband ist auf das Projekt bereits aufmerksam geworden. Der Deutsche Rollsport und Inline-Verband möchte in diesem Jahr ebenfalls interessierte Migrantinnen ausbilden und für ihre Ausbildung mit einem offiziellen Zertifikat als "Inline-Instrukteur" belohnen.

Weitere Informationen zum Programm "Integration durch Sport" unter
www.integrations-durch-sport-de.


*


Quelle:
DOSB-Presse Nr. 30 vom 24. Juli 2007, DOKUMENTATION VIII, Seite 35
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund
Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/M.
Tel. 069/67 00-255
E-Mail: presse@dosb.de
Internet: www.dosb.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. August 2007