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PROJEKT/057: Programm "Integration durch Sport" - Folge 4 (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Programm "Integration durch Sport": Beispiele aus der Vereinspraxis (Folge 4)

Heute: SV Schott Jenaer Glas (Thüringen)


Das Programm "Integration durch Sport" ist ein bundesweit durchgeführtes Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen. Unterstützt wird das Programm vom Bundesministerium des Inneren und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund. In den kommenden Wochen stellen wir jeweils ein Good-Practice Beispiel, heute den SV Schott Jenaer Glas (Thüringen), aus den Landessportbünden und Landessportjugenden vor.


InTTegration mit dem Doppel:T

Vor fünf Jahren bündelten die beiden größten Tischtennisabteilungen der Stadt Jena ihre Kräfte unter dem Dach des SV Schott Jenaer Glas. Ziel des Vereins war es damals, die Jugendarbeit zu stärken und die Kinder und Jugendlichen aus dem umliegenden Wohngebiet der Trainingsstätte für die schnellste Ballsportart der Weit zu gewinnen. "Wir sind hier im Stadtteil Lobeda", erklärt Andreas Amend, Ansprechpartner des inzwischen zum Stützpunktverein des Programms "Integration durch Sport" herangewachsenen Vereins. "In Jena ist der Migrantenanteil mit rund sechs Prozent überdurchschnittlich hoch im Vergleich zu anderen Städten in den neuen Bundesländern. Hinzu kommt, sie leben so gut wie alle in Lobeda." Die Verantwortlichen des Vereins bauen auf die bestehenden Netzwerke im Bereich der Jugendsozial- und Migrationsarbeit in Jena. Gemeinsam soll der Verein durch Schnupperveranstaltungen und viele weitere Aktivitäten in Jena vorangebracht werden.

Das Projekt "InTTegration" wurde zunächst von der Aktion Mensch gefördert. Regelmäßiges Vereinstraining, Schnupperkurse, die Durchführung von "Mini-Meisterschaften", Trainingslagern vor Ort sowie Freizeitaktivitäten in den Schulferien sprechen vorwiegend Kinder mit Migrationshintergrund an. Der Zulauf, den der Verein mit dieser Aktion erreicht hat, ist enorm. Innerhalb des Projektzeitraums ist die Mitgliederzahl im Nachwuchsbereich von 25 auf 62 gestiegen. Die Kinder und Jugendlichen wurden dort abgeholt, wo sie sich die meiste Zeit aufhalten: in den umliegenden Schulen, im Übergangswohnheim für Spätaussiedler und der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber.

Der Schritt, sich an einen Verein zu binden, ist für viele Migranten und Migrantinnen oftmals eine große Hürde. Die meisten Nicht-Deutschen können mit dem Begriff "Verein" nicht viel anfangen. Zudem müssen gerade diese Menschen sehr viele Formulare unterschreiben, wenn sie nach Deutschland kommen und scheuen sich daher vor weiteren bürokratischen Schritten. Deshalb werden die interessierten Menschen mit Migrationshintergrund beim SV Schott Jenaer Glas zunächst einmal behutsam an die Vereinsstrukturen herangeführt.

Bei der Tischtennis-AG im Rahmen eines weiteren Projektes, der sogenannten "Bunten Schule", versuchen die Trainer erst im zweiten Schulhalbjahr mit Hilfe von Orts- und späteren Mini-Meisterschaften in der Trainingsstätte neue Vereinsmitglieder zu gewinnen. Drei neue Kinder konnten im vergangenen Schuljahr ins Vereinstraining und den Spielbetrieb integriert werden.

Weitere Informationen zum Programm "Integration durch Sport" unter
www.integration-durch-sport.de.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 27 vom 3. Juli 2007, DOKUMENTATION VII, Seite 35
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juli 2007