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PROJEKT/053: Programm "Integration durch Sport" - Folge 1 (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Programm "Integration durch Sport": Beispiele aus der Vereinspraxis (Folge 1)

Heute: TTC SIG Combibloc Jülich (Sportjugend Nordrhein-Westfalen)


Das Programm "Integration durch Sport" ist ein bundesweit durchgeführtes Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen. Unterstützt wird das Programm vom Bundesministerium des Inneren und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund. In den kommenden Wochen stellen wir jeweils ein Good-Practice Beispiel, heute den TTC SIG Combibloc Jülich, aus den Landessportbünden und Landessportjugenden vor.


Das Projekt "Turnhalle statt Strasse" bietet Migranten eine sportliche Heimat

Klack, Klack. Es macht den ganzen Abend dieses typische "Klack, Klack", wenn die weißen Bälle vom Schläger auf die Tischtennisplatte prallen. Die "Nordhalle" im Jülicher Norden wird wie an jedem Abend der Woche bis an die Grenzen der Kapazität von jungen Spielerinnen und Spielern unterschiedlichster Herkunft genutzt.

Der Jülicher Norden entwickelte sich Ende der 90er Jahre, auch durch einen hohen Migrantenzustrom, zu einem der sozialen Brennpunkte der Stadt. Übergriffe, Beschädigungen und Belästigungen und häufige Polizeieinsätze machten das ehemals beschauliche Viertel zu einem Konfliktherd. Mit einer guten Idee und hohem ehrenamtlichen Engagement reagierte der im Jülicher Norden ansässige Verein TTC SIG Combibloc Jülich auf die veränderten gesellschaftlichen Entwicklungen. Das Konzept "Turnhalle statt Strasse" wurde ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, Menschen mit Migrationshintergrund, in einem ersten Schritt, eine sportliche Heimat zu bieten. Die Bilanz nach sechs Jahren: Mittlerweile kommen über 30 Prozent der jungen Vereinsmitglieder aus Polen, Tschechien, Kasachstan und anderen Ländern.

Tischtennis entfaltete seine eigene Faszination unter den Migranten und Migrantinnen. Die Kinder und Jugendlichen strömen täglich in die Halle. Selbst nach Trainingsende, wenn nur noch die Notbeleuchtung brennt, bleiben sie - und trainieren. Im Jahr 2006 wurde der TTC SIG Combibloc Jülich offiziell als Stützpunktverein der Sportjugend im Rahmen des Programms "Integration durch Sport" aufgenommen.

"Wir haben es geschafft, die teilweise destruktiven Energien der Jugendlichen in Trainingsbereitschaft umzuwandeln. Wenn man sieht, mit welcher Hingabe die Kids tagein tagaus sportlich aktiv sind, dann erfüllt mich das mit großer Befriedigung", sagt Arnold Beginn, Ehrenvorsitzender des TTC SIG Combibloc Jülich.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 24 vom 12. Juni 2007, DOKUMENTATION I, Seite 25
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2007