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MELDUNG/1912: Aufsteigender Stern des Weltergewichts (SB)



Errol Spence bestreitet Ausscheidungskampf gegen Chris Algieri

Der aufstrebende US-amerikanische Weltergewichtler Errol Spence trifft am 16. April im Barclays Center in Brooklyn auf Chris Algieri. Der 26jährige Spence ist in 19 Kämpfen ungeschlagen und wird an Nummer zwei der IBF-Rangliste geführt. Sein fünf Jahre älterer Landsmann aus New York hat 21 Siege und zwei Niederlagen vorzuweisen. Da es sich um einen Ausscheidungskampf handelt, dessen Sieger Pflichtherausforderer des britischen IBF-Weltmeisters Kell Brook wird, steht für beide Boxer viel auf dem Spiel. Für eine gute Quote dürfte gesorgt sein, da der Sender NBC die Veranstaltung im Rahmen des Formats "Premier Boxing Champions" überträgt.

Errol Spence winkt damit erstmals in seiner Karriere die Chance, sich für einen Titelkampf zu qualifizieren, während Algieri in der Vergangenheit schon mehrfach in dieser Situation war. Der Lokalmatador steigt trotz des Heimvorteils als Außenseiter in den Ring, da sein Gegner schneller ist und eine erheblich größere Schlagwirkung ins Feld führen kann. Im vergangenen Jahr machte Algieri gegen den favorisierten Amir Khan lange eine gute Figur, da er beherzt auf den Briten losging und mit hoher Frequenz schlug. Wenngleich er am Ende nach Punkten unterlag, kam sein überraschend starker Auftritt doch einem Achtungserfolg gleich, zumal die Wertung durchaus Einwände auf den Plan rief. Dieselbe Taktik gegen Spence vorzuhalten, wäre jedoch verhängnisvoll, da Algieri im direkten Schlagabtausch schlechte Karten hätte.

Für Spence wirkt dieser Auftritt angesichts des prominenten Gegners auf den ersten Blick wie ein qualitativ Schritt nach vorn. Andererseits hat er sich bereits gegen Alejandro Barrera, Chris van Heerden und Phil lo Greco durchgesetzt, die nicht von schlechten Eltern sind und wie insbesondere im Falle Barreras gewaltig zuschlagen können. Ungeachtet dieser anspruchsvollen Kontrahenten hat sich Errol Spence so souverän durchgesetzt, daß es sehr eng für den New Yorker werden dürfte.

Chris Algieri hatte im Juni 2014 durch einen Sieg über den hohen Favoriten Ruslan Prowodnikow überraschend den WBO-Titel im Halbweltergewicht gewonnen. Der Russe versäumte es damals schlichtweg, dem beweglichen Gegner nachzusetzen, da er auf seine Schlagwirkung vertraute und früher oder später zwangsläufig zum Zuge zu kommen glaubte. Algieri legte den Titel nieder, als sich ihm die Chance eröffnete, im November 2014 im Weltergewicht gegen Manny Pacquiao anzutreten. Der New Yorker ging zurückhaltend zu Werke und wurde sechsmal niedergeschlagen, so daß außer einer ansehnlichen Börse wenig dabei heraussprang. Bei seinem jüngsten Auftritt setzte er sich über zehn Runden knapp nach Punkten gegen Erick Bone durch, so daß er zwei seiner letzten drei Kämpfe verloren hat. [1]

Im zweiten Hauptkampf der Veranstaltung verteidigt der in 25 Kämpfen ungeschlagene Kryzstof Glowacki den WBO-Titel im Cruisergewicht gegen Steve Cunningham. Der Pole hatte sich den Titel im vergangenen Jahr durch einen K.o.-Sieg über den langjährigen Weltmeister Marco Huck gesichert. Sein 39jähriger Gegner Cunningham war früher IBF-Champion im Cruisergewicht und kann mit einer Bilanz von 28 Siegen, sieben Niederlagen sowie einem Unentschieden aufwarten.

Glowacki zieht damit eine freiwillige erste Titelverteidigung vor, ehe er auf den Pflichtherausforderer Olesander Usyk trifft, mit dem er eine harte Nuß zu knacken haben dürfte. Zuvor muß er jedoch vor Cunningham auf der Hut sein, der für diesen Kampf aus dem Schwergewicht herunterkommt, in dem er sich seit vier Jahren vergeblich darum bemüht hat, eine Titelchance zu bekommen. [2]


Fußnoten:

[1] http://www.boxingnews24.com/2016/02/205509/#more-205509

[2] http://espn.go.com/blog/dan-rafael/post/_/id/15312/spence-jr-to-face-algieri-on-pbc-card-in-april

18. Februar 2016


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