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MELDUNG/1156: Britische Duelle werfen ihren Schatten voraus (SB)




Carl Froch Ende November gegen seinen Landsmann George Groves

Am 28. September treffen mit David Haye und Tyson Fury die beiden führenden britischen Schwergewichtler in Birmingham aufeinander. Ein weiteres hochklassiges Duell zweier Boxer von der Insel folgt knapp zwei Monate später, wenn am 23. November Carl Froch die Titel der WBA und IBF im Supermittelgewicht gegen den ungeschlagenen Herausforderer George Groves verteidigt. Während für den Weltmeister 31 Siege und zwei Niederlagen zu Buche stehen, hat sein Gegner in 19 Auftritten die Oberhand behalten.

Der 35jährige Champion hält nicht mit seiner Auffassung hinter dem Berg, daß sein zehn Jahre jüngerer Kontrahent noch nicht bereit für ihn sei. Vergleiche man beiderseits das Niveau der bislang ausgetragenen Kämpfe, werde deutlich, daß es Groves an Erfahrung mit erstklassigen Gegnern fehle. Seines Erachtens wäre der Herausforderer gut beraten gewesen, sich vor einem Titelkampf zunächst noch einigen anspruchsvollen Aufgaben zu stellen. Er selbst akzeptiere jedoch jeden Gegner, den man für ihn auswähle, und so kündige er den britischen Fans einen großartigen Kampf ganz nach ihrem Geschmack an.

Trainer Rob McCracken ist nicht gut auf Groves zu sprechen, seitdem dieser dem Dänen Mikkel Kessler bei der Vorbereitung auf den Kampf gegen Carl Froch geholfen hat. Zudem habe sich Groves in mancherlei Hinsicht recht respektlos geäußert. Ihm sei schleierhaft, wie der Herausforderer ernsthaft annehmen könne, aus diesem Duell als Sieger hervorzugehen. Groves werde auf die harte Art herausfinden, welche Grenzen ihm gesetzt sind, wobei er ohnehin einen Kampf dieser Größenordnung noch gar nicht verdient habe, macht McCracken keinen Hehl aus seiner momentanen Abneigung gegen den jungen Gegner seines Schützlings.

George Groves läßt sich jedoch von solchen Anwürfen nicht ins Bockshorn jagen und erklärt selbstbewußt, Carl Froch habe ein Riesenproblem zu bewältigen. Zwar habe er sich etabliert, lange auf hohem Level geboxt und sei mit dem Titelgewinn ein guter Botschafter für das britische Boxen gewesen. Verliere er jedoch den kommenden Kampf, könnte dies womöglich sein letzter gewesen sein, da es ihm schwerfallen würde, einen neuen Anlauf zu nehmen. Er hoffe nur, daß sich Froch von dem Rummel nicht ablenken läßt und die Fakten zur Kenntnis nimmt, so Groves. Die Unterstellung, er habe noch nie gegen gute Leute geboxt und sei nur zufällig Pflichtherausforderer bei der IBF geworden, entbehre jeder Grundlage. Schließlich sei er Nummer eins bei den Verbänden WBC und WBO sowie der Zweitplazierte der WBA. Folglich sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sich ihm die Gelegenheit geboten habe, um einen Titel zu kämpfen. [1]

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Maurice Weber fühlt sich in Sturms Team wohl

Maurice Weber benötigte am 6. Juli keine volle Runde, um den Ring als Sieger zu verlassen. Im Vorprogramm seines Promoters Felix Sturm machte der Leverkusener Halbmittelgewichtler kurzen Prozeß und verbesserte seine Bilanz auf 18 gewonnene Kämpfe, eine Niederlage und ein Unentschieden. Er habe einst versprochen, erster Weltmeister seines Promoters zu werden, und brenne darauf, dieses Versprechen einzulösen, versichert der 32jährige. Nun wünsche er sich Gegner aus den Ranglisten, um sich für einen Titelkampf zu empfehlen. Er wolle gewiß nicht arrogant klingen, doch habe er sich eben ein hohes Ziel gesetzt.

Das Umfeld bei der Sturm Box-Promotion, die auch Susi Kentikian und Konny Konrad unter Vertrag hat, gefällt Weber sehr gut. Er arbeite in einem großartigen Team, und Felix beim Trainieren zu erleben, sei unglaublich motivierend. Er benehme sich so, als sei er ein Boxer wie jeder andere, und sein unumstößlicher Wunsch, an die Spitze zurückzukehren, sei inspirierend für alle. Er sei Sturm sehr dankbar, daß dieser ihn in schweren Zeiten unterstützt und ihm die Chance gegeben habe, zurückzukommen.

Während Webers Durchbruch in Deutschland noch aussteht, ist er in Tunesien, dem Herkunftsland seiner Familie, längst populär. Dort erfahre er hohe Anerkennung, da sich die Fans um Bilder und Autogramme von ihm rissen und die Medien um Interviews anfragten. Das gefalle ihm sehr und mache großen Spaß. Inzwischen mache er sich auch in Deutschland einen Namen und stelle fest, daß hierzulande seine Fangemeinde wachse. Felix Sturm habe seinen großen Durchbruch gehabt, als er in Las Vegas mit Oscar de la Hoya im Ring stand. Sein Traum sei es, eine solche Chance zu bekommen, diese zu nutzen und damit in Reichweite eines Kampfs um die Weltmeisterschaft zu gelangen. [2]

Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/carl-froch-stallduell-gegen-groves-am-23-november-27913

[2] http://www.boxen.de/news/maurice-weber-ich-will-mich-fuer-einen-wm-kampf-empfehlen-27907

26. Juli 2013