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MELDUNG/1009: Auf Sturms Geburtstagsfeier soll Sieg über Soliman folgen (SB)




Unterdessen hat Daniel Geale an Anthony Mundine Revanche genommen

Felix Sturm, der heute 34 Jahre alt geworden ist, will zum vierten Mal in seiner Karriere Weltmeister im Mittelgewicht werden. Setzt er sich morgen in Düsseldorf gegen den Australier Sam Soliman durch, wäre er neuer Pflichtherausforderer der IBF und könnte seinen Bezwinger Daniel Geale ins Visier nehmen. Für den Kölner ist es der erste Auftritt seit seiner knappen Niederlage gegen Geale im September, die ihn den Titel des WBA-Superchampions gekostet hat. Der Australier mußte den Gürtel zwar wieder abgeben, da er die von der WBA geforderte Pflichtverteidigung gegen den in Stuttgart lebenden Kasachen Genadi Golowkin ausschlug, doch ist er nach wie vor Weltmeister der IBF.

Sturm, der 37 Siege, drei Niederlagen und zwei Unentschieden mitbringt, gab sich auf der letzten Pressekonferenz vor dem Kampf gegen Soliman zuversichtlich. Diesmal war die Vorbereitung reibungsloser verlaufen, da sich ihm Trainer Fritz Sdunek mit ungeteilter Aufmerksamkeit widmen konnte. Sein Trainingslager sei hervorragend gewesen, zumal er mit Sparringspartnern gearbeitet habe, die den unorthodoxen Stil des Australiers gut nachahmen konnten, berichtete der Kölner. Leicht werde es nicht sein, das Tempo und die Distanz zu diktieren, um zu verhindern, daß Soliman seinen Rhythmus findet. Dennoch hege er keinen Zweifel, diesen Gegner in die Schranken weisen zu können. Nicht anders sieht es Sdunek, der seinem Schützling eine erstklassige Form attestiert. Wenngleich die bevorstehende Aufgabe anspruchsvoll sei, werde Felix die passende Antwort finden, was immer der Australier aufzubieten habe, und sich überzeugend durchsetzen.

Sam Soliman, der 42 Kämpfe gewonnen und elf verloren hat, behielt bei seinem letzten Auftritt im August die Oberhand gegen Giovanni Lorenzo aus der Dominikanischen Republik und qualifizierte sich damit für einen Titelkampf. Für eine ungenannte, aber zweifellos ansehnliche Börse verzichtete er auf dieses Vorrecht zugunsten des Kampfs gegen Sturm, wobei er natürlich hofft, sich mit einem Sieg in Düsseldorf weiterhin als Pflichtherausforderer zu positionieren. Er freue sich, in Deutschland anzutreten, und werde viel Spaß bei diesem hochklassigen Duell haben, übt sich auch der Australier in Zuversicht. Seine Vorbereitung sei bestens verlaufen, und so sei er guten Mutes, den Lokalmatador aus dem Feld zu schlagen.

Unterdessen hat Daniel Geale erfolgreich Revanche für seine einzige Profiniederlage genommen, die bereits dreieinhalb Jahre zurückliegt. Am Mittwochabend besiegte der IBF-Weltmeister seinen Landsmann Anthony Mundine einstimmig nach Punkten. Der Champion war durchweg Herr im Ring und kämpfte Mundine mit hohem Tempo nieder, dem der Herausforderer nicht gewachsen war. Von Beginn an ging der Titelverteidiger druckvoll zu Werke, boxte aktiver als sein Gegner und brachte die präziseren Treffer ins Ziel. Während sich Mundine zurückdrängen ließ, vor allem seinen Jab einsetzte und auf eine Konterchance aus war, agierte Geale sehr beweglich und bot nur selten ein Ziel.

In der dritten Runde traf der Weltmeister mit einer Kombination, die Mundine ins Wanken brachte und zwang, sich hinter seine Deckung zurückzuziehen. Wenngleich der Herausforderer in der Folge seinerseits einige gute Szenen hatte, revanchierte sich Geale postwendend für jeden eingesteckten Treffer mit doppelter Münze. Der sechs Jahre jüngere Champion drückte weiter aufs Tempo und setzte Mundine um so mehr zu, sobald dieser eine Verschnaufpause einzulegen versuchte. Der Herausforderer fiel nach Punkten immer weiter zurück und fand keine Mittel, den behenden Attacken aus ständig wechselnden Vektoren etwas entgegenzusetzen. Da half es auch nichts, daß Mundine zu Kopfstößen und sogar Ellbogenschlägen Zuflucht nahm, wofür er sich schließlich in der siebten Runde eine Verwarnung einhandelte, die ihn einen Punktabzug kostete.

Nur gelegentlich brachte der Herausforderer einzelne Schläge ins Ziel, da Geale zu beweglich agierte, um sich Kombinationen auszusetzen. Zudem kämpfte Mundine fast durchweg aus der Defensive und bekam kaum Gelegenheit, mehr als das Nötigste für den eigenen Angriff zu tun. Als er aussichtslos zurücklag und einen Niederschlag gebraucht hätte, um das Blatt zu wenden, war es umgekehrt Daniel Geale, der ihn zeitweise regelrecht durch den Ring trieb und in der elften Runde in größte Schwierigkeiten brachte. Am Ende boxte der Weltmeister seinen Vorsprung sicher nach Hause und konnte sich als Sieger feiern lassen, noch ehe die Wertung der Punktrichter verkündet wurde.

Nach langer Beratung stand schließlich mit 116:112 und zweimal 117:111 ein klares Ergebnis fest, das durchaus dem Kampfverlauf entsprach. So konnte Daniel Geale den IBF-Gürtel im Mittelgewicht, den er Sebastian Sylvester abgenommen hatte, zum vierten Mal erfolgreich verteidigen. Der 37jährige Anthony Mundine mußte die fünfte Niederlage hinnehmen und wird mit der Titelvergabe in dieser Gewichtsklasse künftig nichts mehr zu tun haben.

31. Januar 2013