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MELDUNG/997: Gipfeltreffen im Supermittelgewicht findet in London statt (SB)




HBO will Kampf zwischen Froch und Kessler übertragen

Im Super-Six-Turnier lieferten Mikkel Kessler und Carl Froch einander einen Kampf, der zu den spektakulärsten des Jahres 2010 zählte. Damals setzte sich der Däne vor heimischem Publikum nach Punkten durch, wofür Froch nun Revanche nehmen will. Wenngleich Ort und Datum noch nicht offiziell bestätigt sind, verdichten sich die Hinweise, daß es am 25. Mai in London zu diesem hochklassigen Duell der Weltmeister im Supermittelgewicht kommt. Kessler, der 46 Auftritte gewonnen und zwei verloren hat, ist regulärer Champion der WBA. Sein britischer Gegner, für den 30 Siege und zwei Niederlagen zu Buche stehen, hat den Gürtel der IBF in seinem Besitz.

Angesichts dieser Konstellation nimmt es nicht wunder, daß der führende US-amerikanische Boxsender HBO Interesse an der Übertragung bekundet hat. Der erste Kampf der beiden wurde von Showtime übertragen. Kesslers Auftritte waren in der Vergangenheit schon zweimal bei HBO zu sehen: 2007 bei seinem Punktsieg gegen Librado Andrade und bei seiner ersten Profiniederlage gegen den Waliser Joe Calzaghe. Für Froch wäre es der erste Kampf bei diesem Sender.

Der Brite bezeichnet Kessler als seinen Freund, was ihn nicht daran hindern werde, im Ring alles zu geben, um ihn zu besiegen und sich für die knappe Niederlage bei ihrer ersten Begegnung zu revanchieren. Er bewundere den Mut des Dänen, diese Reise anzutreten und sich ihm in England zu stellen.

Wie Mikkel Kessler unterstreicht, halte er die Zusage, Froch die Möglichkeit zum Rückkampf einzuräumen. Der Brite sei ihm sehr ähnlich und habe in aller Welt gegen die Besten gekämpft. Im ersten Duell habe man einander nichts geschenkt, und so werde es auch im zweiten Kampf sein, in dem er Dänemark stolz machen wolle.

Promoter Kalle Sauerland schwärmt schon jetzt von dem Aufeinandertreffen der beiden außergewöhnlichen Supermittelgewichtler, die für einen Kampf stünden, wie ihn der Boxsport brauche. Das erste Duell habe Geschichte geschrieben, und der Rückkampf verspreche sogar noch eine Steigerung. Kessler und Froch gehörten zu den besten Boxern aller Zeiten, so daß sich die Zuschauer auf ein herausragendes Ereignis freuen könnten.

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Yoan Pablo Hernandez muß Titelverteidigung absagen

Yoan Pablo Hernandez kann seinen Titel nicht wie geplant am 2. Februar in Berlin gegen den US-Amerikaner Eric Fields verteidigen. Der Weltmeister der IBF im Cruisergewicht hat sich beim Sparring einen Knochen der linken Hand gebrochen und muß daher eine längere Pause einlegen. Hernandez hatte schon in der Vergangenheit ähnliche Probleme mit seiner Schlaghand. So zog sich der 28jährige gebürtige Kubaner beim Rückkampf gegen Steve Cunningham einen Mittelhandbruch zu und fiel danach mehrere Monate aus. Sauerland-Geschäftsführer Frederick Ness sicherte Hernandez die bestmögliche medizinische Betreuung und alle erdenkliche Unterstützung zu.

Der Hauptkampf des Abends im Halbschwergewicht zwischen Europameister Eduard Gutknecht und Jürgen Brähmer findet dennoch statt. Brähmer, der früher bei der Hamburger Universum Box-Promotion unter Vertrag stand und sich nach wie vor großer Popularität erfreut, hatte im Sommer 2012 bei Sauerland unterschrieben. Auch Gutknecht steht bei dem Berliner Promoter unter Vertrag, so daß es zu einem internen Duell kommt, dessen Sieger sich Hoffnungen auf einen Kampf um die Weltmeisterschaft machen kann. Für den Verlierer dürfte hingegen dieser Zug abgefahren sein.

Nach der Absage von Hernandez rückt der in zehn Profikämpfen ungeschlagene Halbschwergewichtler Robert Woge ins Programm nach. Gegen wen er antritt, soll in Kürze bekanntgegeben werden. Darüber hinaus schickt Sauerland mit Tyron Zeuge, Enrico Kölling, Dustin Dirks und Dominik Britsch eine Reihe von Boxern in den Ring, in deren Entwicklung der Promoter große Hoffnungen setzt.

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Wladimir Klitschko plant freiwillige Titelverteidigung

Nach Maßgabe des Verbands WBA sollten sich Wladimir Klitschko und Alexander Powetkin bis spätestens 17. Januar auf die Konditionen ihres Kampfs einigen. Da diese Frist inzwischen abgelaufen ist, ohne daß es zu einer Übereinkunft gekommen wäre, müßten die Austragungsrechte eigentlich an den Höchstbietenden versteigert werden. Bekanntlich will der Ukrainer den Titel des Superchampions jedoch erst im Sommer gegen den regulären Weltmeister und Pflichtherausforderer aus dem Sauerland-Boxstall verteidigen.

Dem Vernehmen nach möchte Klitschko am 6. April eine freiwillige Titelverteidigung bestreiten und hat deshalb bei der WBA einen Antrag auf Verlängerung der Frist für die Pflichtverteidigung gestellt. Hingegen besteht Sauerland nach wie vor auf einem Termin des Kampfs gegen Powetkin im Frühjahr. Wie man im Lager der Klitschkos argumentiert, sei nach dem Kampf gegen David Haye im Juli 2011, bei dem der Ukrainer den Titel der WBA gewann, eine Frist von zwei Jahren bis zur ersten Pflichtverteidigung zugesagt worden. Nun muß der in Panama ansässige Verband entscheiden, wie in dieser Kontroverse zu verfahren sei.

18. Januar 2013