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MELDUNG/949: Hector Camacho nach Schießerei in kritischem Zustand (SB)




50jähriger droht dauerhaft gelähmt zu bleiben

Der 50 Jahre alte frühere Weltmeister Hector Camacho wurde in seinem Heimatland Puerto Rico bei einer Schießerei schwer verletzt und befindet sich in kritischem Zustand. Ein Unbekannter hatte das Feuer auf den Ford Mustang eröffnet, auf dessen Beifahrersitz der ehemalige Boxchampion getroffen wurde. Auch der Fahrer wurde beschossen und ist seinen Verletzungen erlegen. In einem örtlichen Krankenhaus, wohin man Camacho sofort gebracht hatte, stellten die Ärzte fest, daß eine Kugel zwischen dem fünften und sechsten Halswirbel eingeschlagen ist und man eine irreversible Lähmung befürchten muß.

Im Jahr 1983 wurde Hector Camacho durch einen Sieg über Rafael Limon WBC-Weltmeister im Superfedergewicht. Er verteidigte diesen Titel nur ein einziges Mal und stieg dann ins Leichtgewicht auf. Dort konnte er 1985 den WBC-Titel von Jose Luis Ramirez holen. 1989 wurde er Champion in der dritten Gewichtsklasse, als er Ray Mancini den WBO-Gürtel im Halbweltergewicht abnahm. Zwei Jahre später wurde er von Greg Haugen entthront, den er jedoch bei der Revanche besiegen konnte.

Dann folgten allerdings Niederlagen gegen Julio Cesar Chavez und Felix Trinidad. Abschreiben durfte man den Puertoricaner jedoch noch lange nicht, wie seine späteren Siege gegen die Legenden Roberto Duran und Sugar Ray Leonard unterstrichen, die freilich den Zenit ihres Könnens längst überschritten hatten. Nach einer Niederlage gegen Saul Duran im Jahr 2010 hängte Camacho die Boxhandschuhe an den Nagel. Er hat in seiner Karriere 79 Kämpfe gewonnen, sechs nach Punkten verloren und drei unentschieden beendet.

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Tyson Furys Trainer rührt die Werbetrommel

Peter Fury, Onkel und Trainer des aufstrebenden britischen Schwergewichtlers Tyson Fury, kündigt dessen nächstem Gegner eine böse Überraschung an. Der US-Amerikaner Kevin Johnson werde am 1. Dezember in Belfast auf einen Gegner in überragender Form treffen. In der Vergangenheit schien der 2,06 m große Hüne der Ansicht zu sein, daß man es mit dem Training nicht zu übertreiben brauche. Zuletzt zeigte sich der 24jährige allerdings in deutlich verbesserter Verfassung, was sein Trainer nur bestätigen kann. Das Sparring sei ausgezeichnet verlaufen, und Tyson werde eine Vorstellung auf Weltklasseniveau geben.

Johnson sei wesentlich stärker als sämtliche Gegner, mit denen Tyson bislang im Ring gestanden habe, so Peter Fury. Der US-Amerikaner habe bereits gegen einige der besten Schwergewichtler gekämpft und selbst Titelambitionen. Ihn zu besiegen werde nicht einfach sein, doch gerade deswegen ein eindrucksvolles Signal an die Konkurrenz senden, das seinen Neffen in Reichweite eines Titelkampfs bringen könne. Nach dem Sieg über Johnson werde man für jeden Gegner bereit sein, auch für Vitali oder Wladimir Klitschko. Tyson sei derzeit der beste Schwergewichtler der Welt, und 2013 verspreche ein spektakuläres Jahr für ihn zu werden.

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Mariusz Wach nimmt seinen Landsmann Tomasz Adamek aufs Korn

Mariusz Wach, der nach 27 Siegen in Folge im Kampf gegen Wladimir Klitschko die erste Niederlage bezogen, dabei aber den Schlußgong aufrecht stehend erreicht hat, plant seine nächsten Schritte. Gegen den Weltmeister zu verlieren, ist keine Schande, zumal der 32 Jahre alte Pole den Status des geschlagenen Herausforderers mit jeder Menge anderer Schwergewichtler teilt, die sich an dem ukrainischen Brüderpaar die Zähne ausgebissen haben. Nun versucht Wach, seinen gestiegenen Bekanntheitsgrad zu versilbern und sich mit einem weiteren namhaften Konkurrenten zu messen.

Daß er ausgerechnet seinen Landsmann Tomasz Adamek ins Auge faßt, dürfte in Polen nicht gerade einhellige Begeisterung hervorrufen. Mariusz Wach ist sich dessen bewußt, daß man ihm einen unnötigen Bruderkrieg vorwerfen könnte. Wie er jedoch dagegenhält, wäre dies ein Duell, das international sicher Beachtung fände. Der seit Jahren in New Jersey lebende Adamek hat bereits 47 Kämpfe gewonnen und in seiner erfolgreichen Karriere lediglich zweimal verloren, darunter gegen Vitali Klitschko.

Ein Wechsel des Trainers steht nach Angaben Wachs zumindest vorerst nicht zur Debatte. Er habe mit seinem Promoter darüber gesprochen, ohne daß diesbezüglich ein Beschluß gefaßt worden wäre. Er habe derzeit nicht vor, sich einen neuen Trainer zu suchen, da er sehr froh sei, mit Juan De Leon zusammenzuarbeiten.

23. November 2012