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MELDUNG/733: Ola Afolabi neuer WBO-Interimschampion im Cruisergewicht (SB)



Russe Valeri Brudow unterliegt nach der fünften Runde

Im Vorprogramm der erfolgreichen Titelverteidigung Wladimir Klitschkos gegen den heillos überforderten Franzosen Jean-Marc Mormeck kam es im ausverkauften Düsseldorfer Fußballstadion zu einem wegweisenden Kampf im Cruisergewicht. Der Brite Ola Afolabi setzte sich gegen den Russen Valeri Brudow in der fünften Runde durch und ist damit neuer Interimsweltmeister der WBO in dieser Gewichtsklasse. Während der 31 Jahre alte Londoner, der bei der Promotion der Klitschkos unter Vertrag steht, seine Bilanz auf 19 Siege, zwei Niederlagen und drei Unentschieden ausbaute, hat Brudow nunmehr 39 gewonnene und vier verlorene Auftritte vorzuweisen.

Nachdem die ersten beiden Runden mit leichten Vorteilen für Afolabi, doch insgesamt relativ ausgeglichen verlaufen waren, gelang dem Briten im dritten Durchgang ein vorentscheidender Durchbruch. Von einer Rechten voll an der Schläfe getroffen mußte der Russe erstmals in diesem Kampf zu Boden gehen. Wenngleich er in der folgenden Runde wieder einigermaßen mithalten konnte, setzte sich doch der fast fünf Kilo schwerere Londoner zunehmend durch. Nach einer Rechten Afolabis in der fünften Runde war Brudow erneut angeschlagen, worauf ihn eine weitere Kombination wiederum auf die Bretter zwang. Zwar kam der Russe noch einmal auf die Beine, doch hatte er der Schlußoffensive seines Gegners so wenig entgegenzusetzen, daß Ringrichter Genaro Rodriguez das Duell nach dem Gong für beendet erklärte.

Als neuem Interimschampion der WBO steht Ola Afolabi nun das Vorrecht zu, innerhalb von 120 Tagen Weltmeister Marco Huck aus dem Sauerland-Boxstall herauszufordern. Sollte es der Berliner aber vorziehen, nach seinem bravourösen Auftritt bei der Punktniederlage gegen Alexander Powetkin im Schwergewicht zu bleiben, ginge der Titel des regulären Champions unmittelbar an den Briten.


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Sebastian Sylvester bestätigt Ende seiner Karriere

Wie bereits angekündigt hat Sebastian Sylvester seine aktive Karriere beendet. Der frühere Welt- und Europameister aus dem Berliner Sauerland-Boxstall bestätigte diese Entscheidung mit den Worten, er habe mit seinem Stil und seinen boxerischen Mitteln erreicht, was möglich war. Da ein Rückkampf gegen Daniel Geale als letzte attraktive Option derzeit nicht realisierbar sei, hänge er die Boxhandschuhe an den Nagel.

Der 31 Jahre alte Greifswalder hat im Mittelgewicht 40 Profikämpfe bestritten, von denen er fünf verlor und einen unentschieden beendete. Als größten Erfolg feierte er den Gewinn des vakanten IBF-Titels im September 2009, den er in der Folge dreimal erfolgreich verteidigen konnte. Sylvester dankte zum Abschied seinen Fans, Promoter Sauerland und Trainer Karsten Röwer, an dessen Seite er Champion geworden sei.

Wie Sauerland-Geschäftsführer Frederick Ness dazu mitteilte, werde man mit Sebastian Sylvester künftig auf andere Weise zusammenarbeiten, da er sich große Verdienste um das gesamte Team erworben habe. Der Greifswalder solle im Bereich der Sponsorenbetreuung tätig sein und erwerbe darüber hinaus derzeit seine C-Lizenz als Trainer.


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Bernd Bönte dementiert Einigung mit David Haye

Vor der Titelverteidigung seines Bruders Wladimir gegen Jean-Marc Mormeck hatte sich Vitali Klitschko in einer Videokonferenz mit David Haye mündlich auf einen Kampf geeinigt. Wie der Ukrainer erklärte, wollten beide dieses Duell. Deshalb sehe er keinen Grund, warum es nicht dazu kommen sollte. Man solle dem Publikum jenen Kampf zeigen, den es sehen wolle. Begeistert verkündete der Brite daraufhin per Twitter, daß Klitschko soeben live auf RTL zugestimmt habe, bei seinem nächsten Kampf gegen ihn anzutreten.

Bevor es dazu kommt, müssen jedoch harte Verhandlungen geführt werden, deren Ausgang keineswegs absehbar ist. Manager Bernd Bönte hat jedenfalls dementiert, daß es bereits zu einer Einigung gekommen sei. Nach wie vor verlange der 31jährige Brite eine zu hohe Garantiesumme und die Hälfte der Einnahmen aus dem britischen Bezahlfernsehen. Dies stelle für die Klitschkos ein zu großes finanzielles Risiko dar. Sollten die Verhandlungen um die Finanzen scheitern, werde sich Vitali im Sommer einen anderen Herausforderer suchen.

5. März 2012