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MELDUNG/526: 40 Jahre sind für Firat Arslan kein Alter (SB)



Exweltmeister trifft in Göppingen auf den Tschechen Lubos Suda

Nach längerer Pause kehrt der 40 Jahre alte Exweltmeister Firat Arslan heute abend in den Ring zurück. In einem Kampf des Cruisergewichts, der in Göppingen ausgetragen wird, will der Lokalmatador nicht nur Revanche an seinem tschechischen Gegner Lubos Suda nehmen, gegen den er im Dezember 2003 in Prag knapp verloren hatte, sondern sich auch für eine erneute Titelchance empfehlen. Von einem Fehlurteil bei ihrem damaligen Aufeinandertreffen will Arslan nicht sprechen, da es ein harter und knapper Kampf gewesen sei, bei dem am Ende wohl der Heimbonus den Ausschlag gegeben habe. Auch wenn es bei einer Austragung in Deutschland wohl umgekehrt ausgegangen wäre, halte er das Resultat von Prag durchaus für vertretbar. Für Firat Arslan stehen 30 Siege, fünf Niederlagen und ein Unentschieden zu Buche, während Lubos Suda 23 Kämpfe gewonnen, fünf verloren und einen unentschieden beendet hat.

Im vergangenen Jahr lag Firat Arslan in seinem vorletzten Kampf, bei dem der Interimstitel der WBA zur Disposition stand, gegen den Franzosen Steve Herelius in Führung, als er in der elften Runde aufgeben mußte. Wie sich herausstellte, hatte die extreme Hitze in der Halle zu einem akuten Flüssigkeitsmangel geführt. Wie der 40jährige versichert, werde ihm das kein zweites Mal passieren. Er fühlt sich nach wie vor in der Verfassung, es mit einem Weltmeister aufnehmen zu können. Seine körperlichen Werte seien heute besser als bei seinem Auftritt in Prag vor sieben Jahren. Den Zuschauern stellt Arslan einen spannenden Kampf auf hohem Niveau in Aussicht, bei dem sie sicher auf ihre Kosten kämen. Er fürchte niemanden und boxe auf Sieg, denn anders könne man nicht Weltmeister werden.

Wenn es am 27. August zum Duell zwischen Guillermo Jones und Yoan Pablo Hernandez kommt, die um seinen alten WBA-Titel kämpfen, wird Firat Arslan als aufmerksamer Beobachter das Geschehen verfolgen. Beide kommen als mögliche Gegner für ihn in Frage, wobei er davon ausgeht, daß Jones, sofern er in bester Verfassung antritt, favorisiert ist. Andererseits sei auch der Kubaner ein guter Boxer und habe mit Ulli Wegner einen Trainer in seiner Ecke, der seine Schützlinge stets bestens auf ihre Gegner einstellt.


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Internes Duell zwischen Frenkel und Licina

Alexander Frenkel, Europameister im Cruisergewicht aus dem Berliner Sauerland-Boxstall, verteidigt den Titel gegen seinen Teamkollegen Enad Licina. So hat es die EBU angeordnet und dabei eine Frist bis zum 28. Juli für einen Vorschlag zur Verteilung der Börsen eingeräumt. Andernfalls käme es zur Versteigerung des Kampfs, bei der es mit Sauerland Event wohl nur einen Bieter gäbe.

Der bislang ungeschlagene Frenkel hat seine 23 Profikämpfe durchweg gewonnen. Ursprünglich sollte er am 22. Juli in Italien gegen Silvio Branco antreten, der jedoch ohne Begründung absagte. Licina, für den 20 Siege und drei Niederlagen zu Buche stehen, bestritt seinen letzten Auftritt im Mai, als er einen Aufbaukampf gegen Michele De Meo durch K.o. in der ersten Runde gewann. Sollten die Konditionen der bevorstehenden Titelverteidigung zügig festgelegt werden, könnte sie möglicherweise bereits am 27. August im Vorprogramm des Duells zwischen Alexander Powetkin und Ruslan Tschagajew stattfinden, die um den regulären Titel der WBA im Schwergewicht kämpfen.

15. Juli 2011