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MELDUNG/204: Mikkel Kessler fokussiert auf Allan Green (SB)



WBC-Weltmeister bereitet sich auf entscheidenden Turnierkampf vor

Das Turnier der sechs namhaften Supermittelgewichtler, mit dem Promoter Kalle Sauerland und der US-Sender Showtime ein glänzendes Vermarktungskonzept realisiert haben, könnte nicht spannender sein. Bis auf Andre Ward, der nach zwei Siegen die Tabelle anführt, müssen alle anderen Teilnehmer ihren dritten und letzten Kampf der Vorrunde gewinnen, um aus eigener Kraft ihr Weiterkommen zu sichern.

Mikkel Kessler, der wie Arthur Abraham bei Sauerland unter Vertrag steht, trifft am 25. September in Dänemark auf den US-Amerikaner Allan Green und hat unter den Argusaugen seines Trainers Jimmy Montoya die Vorbereitung aufgenommen. Nach seiner Auftaktniederlage gegen Andre Ward in Oakland und dem Sieg über den Briten Carl Froch im dänischen Herning warten auf Mikkel harte Wochen, wie sein Trainer unmißverständlich ankündigt: "Der Urlaub ist vorbei. Ab sofort heißt es für ihn nur noch Blut, Schweiß und Tränen." Gegen Carl Froch habe er eine starke Leistung gezeigt, doch könne er noch viel besser boxen.

Der in seiner Heimat außerordentlich beliebte Kessler hatte den Briten im April vor 10.000 euphorischen Zuschauern in einem dramatischen Kampf regelrecht niedergerungen. Damit konnte der Däne nicht nur seine Chancen im Turnier wahren, sondern sich auch nach dem Verlust des WBA-Titels an Andre Ward postwendend an Frochs WBC-Gürtel schadlos halten. Auf der Internetseite des Sauerland-Boxstalls wird Kessler mit den Worten zitiert, er sei stolz, den Titel wie damals nach der Niederlage gegen Joe Calzaghe sofort im nächsten Kampf zurückerobert zu haben. Das mache einen wahren Champion aus. Nun gelte seine volle Konzentration Allan Green. Er werde seinen Gürtel verteidigen und ins Halbfinale einziehen.


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Yoan Pablo Hernandez bestreitet Ausscheidungskampf gegen BJ Flores

Sauerland Event ist im Cruisergewicht so gut aufgestellt, daß der Plan, auch in dieser Gewichtsklasse ein hochkarätig besetztes Turnier zu realisieren, allzu verständlich ist. WBO-Weltmeister Marco Huck ist nicht nur erfolgreich im Ring, sondern vor allem in Deutschland weithin bekannt und populär. Mit Steve Cunningham, gegen den Huck einst die einzige Niederlage seiner Karriere bezog, hat Sauerland einen zweiten Champion im Cruisergewicht unter Vertrag. Der US-Amerikaner besiegte am 5. Juni in Neubrandenburg Troy Ross durch technischen K.o. in der fünften Runde und sicherte sich damit den Gürtel der IBF.

Pflichtherausforderer Cunninghams könnte ein Boxer werden, der ebenfalls bei Sauerland Event unter Vertrag steht. In einem Ausscheidungskampf trifft Yoan Pablo Hernandez am 21. August in Erfurt auf BJ Flores aus den USA. Der Kubaner hat 22 Kämpfe gewonnen, einen verloren und wird in der Weltrangliste der IBF an vierter Stelle geführt. Für den 31jährigen Flores stehen 24 Siege und ein Unentschieden zu Buche.

Wie der Amerikaner wissen ließ, freue er sich auf das Duell mit Yoan Pablo Hernandez, der ein guter Kämpfer sei. Die Riesenchance, gegen den Weltmeister antreten zu dürfen, werde ihm der Kubaner jedoch nicht nehmen, da sei er sich absolut sicher. Unterdessen ist Hernandez froh, daß Sauerland den Kampf nach Deutschland geholt hat, da ihn das Publikum in der Erfurter Messehalle lautstark unterstützen werde. Von Trainer Ulli Wegner akribisch vorbereitet, will sich der frühere Juniorenweltmeister der Amateure die Gelegenheit nicht nehmen lassen, nun auch im Profilager höchste Ehren anzusteuern.

30. Juli 2010