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FORSCHUNG/110: Postkoloniale Megacities als Forschungslabor (MPG)


Max-Planck-Gesellschaft - 14. Dezember 2010

Postkoloniale Megacities als Forschungslabor

In einem internationalen Kooperationsprojekt sollen postkoloniale Megacities in Asien wie Mumbai, Singapore und Shanghai mit der nichtkolonialen Weltstadt New York verglichen werden


Unter der Leitung von Peter van der Veer untersuchen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts zur Erforschung multireligiöser und -ethnischer Gesellschaften gemeinsam mit Forschern der New York University und indischen Wissenschaftler in dem neuen Forschungsprojekt "Urban Aspirations in Global Cities", wie sich der urbane Raum von schnell wachsenden Megacities auf die Entwicklung ethnischer und religiöser Bestrebungen auswirkt.

Am 13. Dezember 2010 besiegeln das Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und -ethnischer Gesellschaften, das indische Tata Institute of Social Sciences (TISS) sowie Partners for Urban Knowledge (PUKAR) den offiziellen Start der Forschungsarbeiten mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding auf dem TISS-Campus in Mumbai. Neben Peter van der Veer, der das Projekt leiten wird, werden auf indischer Seite Lakshmi Lingam und Anita Patil-Deshmukh mitarbeiten.

Die Wissenschaftler wählten als Überbegriff "Aspiration" im Gegensatz zu "Identität", um den ideellen Charakter zahlreicher Prozesse herausstellen zu können, der Stadtlandschaften sowie urbane Bewegungen, bzw. Entwicklungen beeinflusst. Dies betrifft beispielsweise Bereiche wie Stadtplanung und Migration, aber auch die Medien und kreative Berufe. Zum anderen wird das Forschungsteam dem Paradox nachgehen, warum Modernisierung in Megacities nicht automatisch Säkularisierung hervorbringt.

Das Kooperationsprojekt, in dessen Rahmen bereits ein Memorandum of Understanding mit der New York University bezüglich des Forschungsschwerpunktes Singapore unterzeichnet wurde, ist auf fünf Jahre angelegt. "Das Vorhaben unterstreicht ein weiteres Mal die engen und vielfältigen wissenschaftlichen Kontakte der Max-Planck-Gesellschaft mit der aufstrebenden Forschungsnation Indien", sagt Felix Kahle, Vertreter der Max-Planck-Gesellschaft in Indien.

Die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften unterhält 80 Institute und Forschungseinrichtungen, in denen rund 21.200 Personen forschen und arbeiten, davon etwa 5100 fest angestellte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Max-Planck-Institute betreiben Grundlagenforschung in den Natur-, Lebens- und Geisteswissenschaften.
[CK]


Weitere Informationen erhalten Sie von:
Felix Kahle
Repräsentant der Max-Planck-Gesellschaft in Indien, c/o Deutsche Botschaft Neu Delhi
E-Mail: kahle@gv.mpg.de

Claudia Kahmen, Pressereferat
Max-Planck-Gesellschaft, München
E-Mail: kahmen@gv.mpg.de


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Quelle:
MPG - Presseinformation FP / 2010 (290), 14. Dezember 2010
Herausgeber:
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Dezember 2010