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BERICHT/060: 20 Jahre Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (idw)


Universität Mannheim - 09.11.2009

20 Jahre Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) - 20 Jahre Sozialforschung im neuen Europa

Die Erfolgsgeschichte des Mannheimer Zentrums für Europäische Sozialforschung (MZES) begann zeitgleich mit dem Fall des Eisernen Vorhangs


Migration, Wahlen, Arbeitsmärkte, Regieren, Familie, Sozialstaat und Europäische Union: Die Forschungsfelder des Mannheimer Zentrums für Europäische Sozialforschung (MZES) sind vielfältig. An dem Institut der Universität Mannheim werden die sozialen und politischen Entwicklungen in Europa erforscht. In diesen Tagen feiert es sein zwanzigjähriges Bestehen.

"Die Gründung des Instituts im Herbst 1989 fiel in eine Zeit dramatischer Umbrüche in Deutschland und Europa. Niemand ahnte, dass die offizielle Einweihung im Dezember 1989 bereits in einem neuen Europa mit offenen Grenzen stattfinden würde", erklärt der Direktor des MZES, der Soziologe Prof. Dr. Bernhard Ebbinghaus.

Heute ist das MZES mit rund 80 Wissenschaftlern sowohl das größte Institut der Universität Mannheim als auch die größte sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtung einer deutschen Universität. Die hohe Qualität der sozialwissenschaftlichen Forschung an der Universität Mannheim findet regelmäßige Bestätigung durch diverse Rankings und Ratings.

"Mit der Gründung des Instituts vor 20 Jahren haben Land und Universität frühzeitig den Weg beschritten, Mannheim langfristig als bedeutenden Standort der empirischen Sozialforschung zu stärken - und sie haben gut daran getan", betont Prof. Dr. Hans-Wolfgang Arndt, Rektor der Universität Mannheim. Arndt weiter: "Die Universität Mannheim ist außerordentlich stolz auf das MZES. Es genießt in der wissenschaftlichen Fachwelt nicht von ungefähr einen hervorragenden Ruf und ist unverzichtbarer Bestandteil des klaren wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Profils der Universität."

Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, hebt anlässlich des Institutsjubiläums die Bedeutung der Mannheimer Forschungslandschaft für den Standort Mannheim und die Außenwirkung der Stadt hervor: "Für Mannheim ist es natürlich ein großer Gewinn, national und international erfolgreiche Forschungseinrichtungen wie das MZES vorweisen zu können.

Das MZES trägt zur Reputation und Bekanntheit unserer Stadt bei und bietet vielfältige wissenschaftliche Expertise vor Ort, die für die Kommune von sehr großem Wert ist."

Charakteristisch für das MZES ist vor allem seine langfristig geplante Grundlagenforschung mit interdisziplinärer und grenzübergreifender Ausrichtung. Bekannt ist das Mannheimer Zentrum in der Fachwelt weiterhin für seine international beachteten Publikationen, die hervorragende Vernetzung mit wissenschaftlichen Kooperationspartnern in aller Welt und seine hoch angesehene Nachwuchsförderung.

Eine Stärke des Instituts liegt zudem in der guten und engen Verbindung mit der Fakultät für Sozialwissenschaften. Prof. Dr. Berthold Rittberger, Dekan der Fakultät, betont die Vorteile, die diese nicht zuletzt auch für die Studierenden biete: "Die Studierenden unserer Fakultät profitieren maßgeblich von der engen Verknüpfung von Forschung und Lehre. Die Vielzahl neuer Forschungsprojekte liefert immer wieder wichtige und neue Impulse für Lehrveranstaltungen: Studierende können in Seminaren und Vorlesungen direkt an den Ergebnissen teilhaben und mitunter sogar am Forschungsprozess mitwirken, beispielsweise als wissenschaftliche Hilfskraft oder prospektiver Projektmitarbeiter."

Das erfolgreiche Konzept des MZES zeigt sich nicht zuletzt an der erheblich gestiegenen Summe der durch die Forscherinnen und Forscher eingeworbenen Drittmittel. Der MZES-Direktor verweist auf die bisherigen Erfolge: "Lag der langfristige Durchschnitt des Instituts während der ersten zehn Jahre bei rund einer Million Euro pro Jahr, so erreichten wir in den vergangenen Jahren mehr als drei Millionen Euro. Für 2009 wurden sogar schon über fünf Millionen Euro für zahlreiche Projekte der nächsten Jahre eingeworben. Das ist das beste Ergebnis in der Geschichte des Instituts." Diese hocherfreuliche Bilanz zeige die Wertschätzung der hiesigen Forschung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Europäische Union, die Landesstiftung Baden-Württemberg und andere Forschungsförderer, wie etwa Volkswagen Stiftung und Fritz Thyssen Stiftung, so der MZES-Direktor.

Ebbinghaus weiter: "Wir sind uns alle bewusst, dass das Erreichte nicht möglich gewesen wäre ohne die großzügige dauerhafte Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg und die Universität Mannheim, die vor zwei Dekaden dieses Institut ermöglicht und es seitdem wohlwollend begleitet haben. Unser Dank gilt außerdem den Gründern des Instituts, die vor 20 Jahren die Zeichen der Zeit erkannt und die Mannheimer Sozialforschung tatkräftig gestärkt haben."

Direktor des ursprünglich als "Mannheimer Zentrum für Sozialwissenschaften" gegründeten Instituts war der Soziologe Prof. Dr. Peter Flora. Zum ersten Vorstand des Zentrums gehörten außerdem die Professoren Beate Kohler-Koch, Walter Müller, Franz Urban Pappi und Hermann Weber. Bereits 1991 wurde das Institut in MZES umbenannt, um die Fokussierung des Mannheimer Zentrums auf europäische Sozialforschung zu unterstreichen. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des MZES fand am Donnerstag, 5. November 2009, ein Festakt im Rittersaal des Mannheimer Schlosses statt.

Weitere Informationen unter:
http://www.mzes.uni-mannheim.de/20Jahre

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution61


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Mannheim, Achim Fischer, 09.11.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. November 2009