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SCHACH-SPHINX/07362: Subtiles Ding (SB)


Wenn so etwas Subtiles wie Denken in die materielle Welt übertragen wird, kommt es zu den merkwürdigsten Verballhornungen. Plötzlich ist da die Rede von Denkwerkzeugen, als handele es sich dabei um griffige Gegenstände wie Hammer, Meißel oder Schraubenzieher, die alle dazu geeignet seien, ein Selbstmanagement in Gang zu bringen, das, in eine moderne Sprache übersetzt, den Prozess der Datenverarbeitung, was früher Gedanken und Reflexionen waren, auf eine höhere Stufe zu stellen. Und natürlich kommt man, im Schachsinne gesprochen, um Routionen, synthetische Qualitäten von Taktik und Strategie und, wie sollte es anders sein, um eine Mustererkennung nicht herum. Am Ende versteht man unter Denken doch so etwas wie eine geschulte Wahrnehmung. Denken, das ist auch das Thema im heutigen Rätsel der Sphinx, wo Weiß 1.Te5xd5 zog, in der Hoffnung, auf 1...Ld7xc6 mit 2.Td5xd8# mattzusetzen. Dass er auf die Routine gesetzt und der Reflexion vertraut hatte, sollte er bald schon bereuen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07362: Subtiles Ding (SB)

Olsen - Jacobsen
Aarhus 1953

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:

Kleemann freute sich nicht lange über seinen Materialgewinn, denn 1...Lc7-g3!! stellte eine Mattdrohung auf f2 auf. Der Läufer musste genommen werden, da ansonsten 2...Dh2-h1# drohte. Doch auf 2.f2xg3 folgte nicht minder mattgefährlich 2...Sf6-h5!, was nur durch 3.Da6-d6 zu verzögern war. Allein, nach 3...Sb2-d3 sorgte der andere schwarze Springer für die Entscheidung.

8. Dezember 2024

veröffentlicht in der Schattenblick-Druckausgabe Nr. 182 vom 21. Dezember 2024


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