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SCHACH-SPHINX/07351: Ein Schelm ohnegleichen (SB)


Über Alexander Aljechin gibt es viele schelmenhafte Geschichten, die deutlich machen, dass er sich gerne über seine Mitstreiter im Schach lustig machte. So wird erzählt, dass Aljechin nach seinem siegreichen WM-Match über Bogoljubow bei den Festlichkeiten nicht an sich halten konnte und den Gästen eine kleine Märchenstunde gab, die mit einer spitzen Pointe versehen war. So sagte er, dass er einst geträumt habe, gestorben zu sein und sich auf den Weg zur Himmelspforte machte, wo ihn der Heilige Petrus mit der Frage empfing: "Was bist du auf Erden gewesen? Doch wisse, lautet deine Antwort ein Schachmaestro, so darf ich dich nicht einlassen." Als Aljechin dies hörte, betrübte sich sein Herz. Das Himmelreich war ihm verwehrt, und so machte er sich auf den Rückweg. Als er jedoch einen kurzen Blick zurückwarf, sah er plötzlich hinter einer himmlischen Wolke Bogoljubow hervortreten, der in den Händen ein Taschenschach hielt und offenbar in eine Analyse vertieft war. Eilig machte sich Aljechin zurück zu Petrus und fragte: "Wieso konnte Bogoljubow in den Himmel kommen? Er war auf Erden doch wie ich auch ein Schachmaestro." Petrus schüttelte lächelnd den Kopf und erwiderte: "Nein, lieber Aljechin, das denkt er nur!" Im heutigen Rätsel der Sphinx soll es ohne Spott zugehen. Hier sprechen die Fakten, und Weiß hatte wahrlich eine treffliche Pointe zur Hand, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07351: Ein Schelm ohnegleichen (SB)

Gheorghiu - Kinnmark
Den Haag 1961

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Bilek träumte für einen kurzen Augenblick. Was sollte es schaden, hatte er nicht eine gewonnene Stellung auf dem Brett. Sorglos geworden zog er also 128.c3-c4?? doch die Erwiderung von Heidenfeld riss ihn in die Wirklichkeit zurück, denn dieser konnte sich galant mit 128...Dg8-g3+!! ins Patt retten.

10. April 2007


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