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SCHACH-SPHINX/07327: Zum Zwecke der Spaltung (SB)


Mit dem Tod von Alexander Aljechin kam es zu einer folgenreichen Zeitenwende im Schach. Bis dahin hatte der amtierende Weltmeister quasi die Bedingungen für den Titelkampf diktiert und auch seinen Herausforderer mehr oder weniger selbst bestimmt. Nicht immer war es ein echter WM-Kampf, manchmal nur eine Alibi-Veranstaltung. Nach Aljechins Ableben war der Thron jedoch vakant und so mußte ein Reglement gefunden werden. Und hier riß der Weltschachbund, der in den 1920er Jahren nur zu dem Zwecke eingerichtet wurde, die Schacholympiaden zu organisieren, die Leitung an sich und machte in der Folge aus dem Weltmeister einen im Grunde zahnlosen Tiger, der sich dem Regelwerk der FIDE-Funktionäre unterzuordnen hat. Dieser Kampf um Einfluß auf die Vergabe des Weltmeistertitels begann jedoch schon früher. So richtete der Weltschachbund 1928 in den Niederlanden zwei Wettkämpfe zwischen Efim Bogoljubow und Max Euwe aus. Der Sieger, beide Male Bogoljubow, erhielt den spalterischen Titel "Champion des Weltschachbundes", was im Grunde ein Affront war gegen eine bewährte Tradition, in der die Schachmeister die strittigen Fragen ihrer Zunft ohne den Umweg einer Instanz oder Regelbehörde unter sich ausmachten und so ihre Souveränität in Reichweite behielten. Ohne die FIDE geht inzwischen kaum noch etwas. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte sich Schwarz in die Enge drücken lassen, was seinem König nicht guttat, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07327: Zum Zwecke der Spaltung (SB)

Suta - Sutey
Bukarest 1953

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Bogoljubow behandelte seine Stellung ungenau und wurde von Monticelli belehrt: 1...Sf4-e2+! 2.Td2xe2 Tf8-f1+! 3.Kg1xf1 Dc6-h1+ 4.Kf1-f2 Se5- g4#

27. September 2021

veröffentlicht in der Schattenblick-Druckausgabe Nr. 168 vom 2. Oktober 2021


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