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SCHACH-SPHINX/07273: Kasparows Kampf gegen das Damenindische (SB)


Die Damenindische Verteidigung galt lange Zeit als sichere Remiswaffe in der Hand des Nachziehenden. Die Stellung zu verflachen und in die Breite zu verteilen, machte es Weiß schwer, Spannungen zum Aufbrechen des Zentrums aufzubauen. Der gute Ruf änderte sich, als Garry Kasparow in den 1980er Jahren eine Reihe glänzender Siege gegen das Damenindische erstritt. Nun hatte der Mann aus Baku auch andere Systeme schwer erschüttert, und so sannen die Freunde der Damenläuferflankierung auf neue Wege zum Ausgleich. Ihr Wert steht mittlerweile nicht mehr in Frage, doch scheinen andere indische Systeme geeigneter zu sein, um dem Nachziehenden ein passables Gegenspiel zu verschaffen. Das eigene Spiel allzu defensiv aufzustellen, wie es in den meisten Abspielen der Damenindischen Verteidigung vorkommt, erlaubt dem Anziehenden von der frühen Eröffnungsphase an erhebliche Raumvorteile, die nur schwer wieder eingeschränkt werden können. Im heutigen Rätsel der Sphinx nutzte der holländische Großmeister Jan Timman die schwierige Lage seines damenindischen Kontrahenten Lajos Portisch, um die Partie mit einer schönheitspreisgewürdigten Kombination zu beenden, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07273: Kasparows Kampf gegen das Damenindische (SB)

Timman - Portisch
London 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Moderne Meister vertrauen auf keine fremde Macht, die von außen kommend die Gedanken lenkt. Sie sind die Wagenlenker ihres eigenes Sieges: 1...Tc8-c2! 2.Tb3-c3 Tc2xa2 3.Da3-c1 Dd5-a5! 4.Ke1-f2 Da5-h5! 5.Tc3-c2 - nötig, weil 5.Le3-d2 Dh5-h4+ 6.g2-g3 Dh4-h3 7.Le2- f3 Le4xf3 8.Tc3xf3 Te8-d8 kaum ansprechend war - 5...Ta2xc2+ 6.Dc1xc2 Dh5-h4+ 7.g2-g3 Dh4-e7! und Weiß gab auf, da hohe Materialverluste nicht zu vermeiden waren.


Erstveröffentlichung am 26. April 2007

17. Mai 2020


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