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SCHACH-SPHINX/07235: Furchtlos in furchtbarer Stellung (SB)


Eine knifflige Situation hatte sich im heutigen Rätsel der Sphinx für Schwarz ergeben. Nach Abtausch aller Figuren wäre er im reinen Endspiel mit Bauern und Königen notwendig unterlegen. Beide Monarchen standen zwar exponiert, der weiße hingegen konnte dank seiner besseren Position im Falle einer plötzlichen Wendung sogar zu Mattzwecken eingesetzt werden. Die Lage von Schwarz war also alles andere als beneidenswert. Welcher Amateur hätte da nicht resigniert und nach einigen belanglosen Zügen die Flinte ins Korn geworfen? Doch so aussichtslos wie der Anschein es suggerierte, war die schwarze Position gar nicht. Im Keime verborgen, unsichtbar für die Augen der gewöhnlichen Alltagsschau schlummerte in ihr eine äußerst feine, gerade schwindelerregend schöne Rettungskombination, die durchaus für einen Schönheitspreis in Frage gekommen wäre. Hier zeigt sich der deutlichste Unterschied zwischen einem Profi und einem Laien, zwischen einem echten Meister und einem gelegentlichen Freizeitschächer. Der hohe Geist läßt sich nicht entmutigen, Wanderer, auch wenn alles gegen ihn zu sprechen scheint.



SCHACH-SPHINX/07235: Furchtlos in furchtbarer Stellung (SB)

Pietzsch - Fuchs
Deutschland 1963

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Auch ein Gutmayer hätte wohl bei einigem Nachgrübeln das Matt erspäht: 1.Da3xd6! c7xd6 2.Sf4-g6+ h7xg6 3.Tc2-c8+ und Matt in zwei Zügen - eine gelungene Ausnutzung der Grundreihenschwäche.


Erstveröffentlichung am 19. März 2007

8. April 2020


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