SCHACH-SPHINX/07117: Inmitten törichter Nichtigkeiten (SB)

Mit Stefan Kindermann hat das deutsche Schach seit Jahren schon in den eigenen Reihen einen verläßlichen Kämpfer auf den Olympiaden. Sein Stil ist stürmisch, er liebt das Verwegene. Positionsgeschiebe vermeidet er, wo er kann. Im Taktischen fühlt er sich zu Hause, und zweifelsohne hätte er viel Gefallen an den Versen des Arabers Abu'l- Hasan ibn Abu'l-Baghal al-Katib gefunden: "Der gute Spieler setzt seine Figuren so, daß er Folgen erkennt, die der Unwissende niemals bemerkt. Mit der Gelassenheit des Weisen erkennt er inmitten törichter Nichtigkeiten die Überraschungen der Zukunft und dient so dem Sultan, weil er zeigt, wie man Unheil voraussieht, denn der erfahrene Mann verfährt mit der gleichen Strategie auf dem Schachbrett wie auf dem Schlachtfeld." Auch im heutigen Rätsel der Sphinx ist der Feldherr, nicht der planende Strategie gefragt. Kindermann, der die weißen Streitkräfte führte, entdeckte nun rasch die Lücke in der Stellung des Rumänen Foisor, Wanderer.

Kindermann - Foisor
Luzern 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
1...Lf5-d7 verstopfte das eine Mattloch, ließ das andere jedoch unbewacht, und nach 2.Dh4-f6! schlüpfte die Maus doch zur gegnerischen Majestät durch. Schwarz gab auf.

Erstveröffentlichung am 22. November 2006

12. Dezember 2019

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