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SCHACH-SPHINX/07110: Unbesungene Zukunft (SB)


Zukunftsvisionen sind charmant oder apokalyptisch, das Niemandsland dazwischen ist schmal. Die Entwicklungen schreiten voran, und mit ihnen das Banner des Königlichen Spiels. Mit dem Eintritt ins Atomzeitalter und seiner vorher nie gakannten seelischen Zufluchtlosigkeit hat sich auch der Mensch verändert. Schon in der Renaissance erfuhr das Schach der alten Araber, das sich in Europa heimisch gemacht hatte, eine unglaubliche Innovation zu der noch heute gängigen Ausdrucksform. Welche Abwandlungen erwarten den Schachspieler in den nächsten Jahrhunderten? Ist die Vorstellung bestimmter Science- Fiktion-Autoren glaubhaft, daß der Mensch den Menschen immer mehr meidet und sich zur Zerstreuung lieber mit einem denkenden Roboter zufriedengibt? Computer sind im Ausschaltmodus leichter zu bedienen, das ist wahr, doch kein Gerät mit künstlichem Willen reicht an die dichterische Freiheit der Worte und Gedanken heran, die beispielsweise Rilke in seiner "Sonette an Orpheus" besingt: "Aber noch ist uns das Dasein verzaubert; an hundert Stellen ist es noch Ursprung. Ein Spielen von reinen Kräften, die keiner berührt, der nicht kniet und bewundert." Ganz unverfälscht siegte im heutigen Rätsel der Sphinx auch Schwarz, nachdem sein Kontrahent zuletzt mit 1.f3-f4? einen Mißton erzeugt hatte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07110: Unbesungene Zukunft (SB)

Guski - Widenmann
Fernpartie 1981

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Zauber durch Gedankenkraft war hier das Mittel für den weißen Sieg: 1...Sb8-c6 2.Sc3-e4!! - es droht tödlich 3.Se4-d6# - 2...Sd7xe5 3.Dd4- d6! Se5-f7 4.Tb1xb7! und Schwarz gab auf, da auf 4...Lc8xb7 5.Dd6xe6+ unausweichlich Matt folgt.


Erstveröffentlichung am 15. November 2006

5. Dezember 2019


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