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SCHACH-SPHINX/07080: Vorbild an Treue (SB)


Nona Gaprindschwili nannte sie "ein Vorbild an Treue zur Schachkunst, eine furchtlose Kämpferin, die dem Risiko kühn ins Auge sieht und im Namen des Angriffs keine Opfer scheut". Die Rede ist von Olga Rubzowa, der vierten Frauen-Weltmeisterin, die 1956 für zwei Jahre den höchsten Titel gewann und über fünf Jahrzehnte eine führende Rolle spielte im sowjetischen Frauenschach, also zu einer Zeit aktiv war, als selbst in der Sowjetunion die Föderung des Frauenschachs noch in den Anfängen steckte. Ihr Talent reifte früh im familiären Umfeld heran. Die Rubzowas waren schachbesessen und kannten keine geschlechtlichen Dünkel. Natürlich durfte die kleine Olga mit den Schachfiguren spielen, und als sie später mehr und mehr in die Geheimnisse der Kunst eindrang und Erfolge vorweisen konnte, unterstützte ihre Familie sie in ihrem Wunsche, Schachspielerin zu werden. Später im Alter, als sie mit der jungen Generation nicht mehr schritthalten konnte, widmete sie sich mit Hingabe dem Fernschach und griff auch hier nach dem höchsten Titel. Als erste und einzige Frau in der Schachgeschichte trug sie zwei Kronen auf ihrem Haupt. Das heutige Rätsel der Sphinx stammt aus jenem Jahr, in dem sie die Fernschach-Weltmeisterschaft gewann. Ihre Gegnerin, die deutsche Barbara Hund, wurde nun das Opfer einer ausgeklügelten schwarzen Angriffskombination, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07080: Vorbild an Treue (SB)

Hund - Rubzowa
Fernpartie 1972

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Geschicklichkeit im Denken und Wirkung brettglobal sind Tugenden für Götter, für Menschen manches Mal: 1.Le2xh5+! Th6xh5 2.Sd5-c7+! Dd8xc7 3.Dc4-f7+ Ke8-d8 4.Sg5-e6+ Kd8-c8 5.Df7-e8+ Dc7-d8 6.De8xd8#


Erstveröffentlichung am 16. Oktober 2006

5. November 2019


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